Das französische Forschungsministerium veröffentlicht Bericht „Synthetische Biologie: Entwicklungen, Potenziale, Aufgaben“

Als Weiterentwicklung und Präzisierung der nationalen Forschungs- und Innovationsstrategie (SNRI, 2009) hat eine vierzehnköpfige gemischte Sachverständigengruppe auf Wunsch des Forschungsministeriums einen 22 Seiten umfassenden Bericht zur synthetischen Biologie als „neues Feld für Forschung und Innovation“ zusammengestellt.

Die „Geburt“ der synthetischen Biologie und ihre schnelle Entwicklung stützen sich – so das französische Forschungsministerium – auf das starke Gewicht der Molekularbiologie, auf die mathematischen Modelle, die ihre Ergebnisse integrieren sowie auf die verringerten Kosten des wissenschaftlichen Rechnens und die Fortschritte in der Entschlüsselung der DNA.
Unter diesen Gesichtspunkten wurde die synthetische Biologie auch als Priorität in bestimmte Projekte des „Programms für Zukunftsinvestitionen“ (2010) aufgenommen.

Die Aufgabe der gemischten Sachverständigengruppe bestand darin, den derzeitigen Stand der synthetischen Biologie zusammenzufassen und daraus Empfehlungen für deren weitere Entwicklung abzuleiten. Soweit es sich um Forschungen handelt, deren Anwendung für die Bereiche Gesundheit, Lebenswissenschaften, Energie und Umwelt von Interesse sein könnten, sei es wichtig, schon sehr frühzeitig die ethischen und gesellschaftlichen Befürchtungen zu berücksichtigen, die dadurch hervorgerufen werden könnten.

Aus diesem Grund hat das französische Forschungsministerium entschieden, schnell eine der Empfehlungen umzusetzen und ein „Beobachtungsgremium“ als Referenzstruktur der Forschung ins Leben zu rufen. Es soll an der CNAM [1] angesiedelt werden. Die Aufgaben dieses Gremiums sind:
•    Sammlung von Informationen, die die einschlägigen französischen Aktivitäten betreffen
•    eine erste Mobilisierung der durch diese Informationen sensibilisierten Akteure
•    Verfolgung der sich daraus entwickelnden Debatten und Stellungnahmen in Verbindung mit wissenschaftlichen Publikationen
•    Analyse der Standpunkte und Fortschritte in diesem Bereich.

Ein allgemein zugängliches Internetportal wird diese erste Etappe eines organisierten Dialogs mit der Gesellschaft ergänzen. Er ist darauf angelegt, die sich noch in der Entwicklung befindliche synthetische Biologie näher zu erläutern.

[1] Die CNAM ist eine anerkannte französische Hochschule, die dem französischen Ministerium für Hochschulen und Forschung untersteht.

Weitere Informationen:
Den vollständigen Bericht finden Sie unter (nur auf Französisch): http://media.enseignementsup-recherche.gouv.fr/file/Rapport_Biologie_de_synthese/58/5/L2_BIOLOGIE_DESYNTHeSE_version_finale_web2_202585.pdf

Quellen:
– Pressemitteilung von Kooperation-International – 03.01.2012 – http://www.kooperation-international.de/countries/themes/info/detail/data/57766/
– Pressemitteilung des Forschungsministeriums – 14.12.2011 – http://www.recherche.gouv.fr/cid58770/biologie-de-synthese-developpement-potentialites-et-defis.html

Redakteur: Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V. –