Die französische Meeresforschungsflotte: Instandhaltung, Einsatzplanung und Verteilung der Haushaltsmittel liegen künftig in einer Hand

Die in der Meeresforschung tätigen staatlichen Forschungseinrichtungen (CNRS, IFREMER, IPEV und IRD [1]) haben die Schaffung einer gemeinsamen Arbeitseinheit beschlossen, in deren koordinierender Hand künftig die Instandhaltung, der Betrieb und die Einsatzplanung der „Flotte Océanographique Francaise“ und die Verteilung der Mittel aus dem Staatshaushalt liegen. Die Arbeitseinheit hat die Bezeichnung „Unité mixte de service“ (U.M.S.).

 

Die Forschungsministerin Valérie Pécresse unterstrich den beispielhaften Charakter der von den vier wichtigsten französischen Akteuren der Meeresforschung beschlossenen Annäherung und der gemeinsamen Nutzung der französischen Meeresforschungsflotte. Die jetzt geschaffene Struktur (U.M.S.) erlaube es, in koordinierter Weise den wachsenden Anforderungen der Meeresforschung zu entsprechen und die der Meeresforschung zur Verfügung stehenden Mittel auf internationaler Ebene besser zu nutzen.

Die jetzt getroffene Entscheidung zur Schaffung der U.M.S. geht auf Empfehlungen des Strategischen und Technischen Ausschusses für die Fahrzeugflotte (CSTF) zurück. Die „Flotte Océanographique Francaise“ könne – so Valérie Pécresse – dank eines bedeutenden technologischen Vorsprungs in der Systembeherrschung bei unter Wasser operierendem Gerät und der Durchführung von Versuchsbohrungen ihre Position in der Spitzengruppe der internationalen Flotten, insbesondere auf europäischer Ebene, behaupten.

 

Die U.M.S. „Flotte Océanographique Francaise“ hat zum Ziel:

 

  • die Ausarbeitung der integrierten Einsatzplanung für die Schiffe und deren schwere Gerätschaften – vorrangig im Dienste der Wissenschaftsgemeinschaft und unter Berücksichtigung der Besonderheiten sowie der bestehenden vertraglichen Verpflichtungen der Einrichtungen

 

  • die Koordinierung der verschiedenen Investitionsmaßnahmen und die vorausschauende Planung der nationalen Flottenerneuerung

 

  • die Integration der notwendigen europäischen Ausrichtung der Flotte.

 

Die Meeresforschungsflotte ist ein unverzichtbares Instrument, um den wachsenden Anforderungen von Seiten der Wissenschaft im Bereich der Erforschung der Meere und der Ozeane, die auch durch das „Grenelle de la Mer“ (Abkommen zum Schutz des Meeres) unterstrichen wurden, nachzukommen.

 

Die französische Meeresforschungsflotte setzt sich zur Zeit aus sieben hochseetauglichen und sechs Schiffen der Küstenschifffahrt zusammen; sie umfasst ebenfalls eine ganze Reihe von Schiffskörpern für den Unterwasser-Einsatz, z. B. zur Erkundung der Meeresschichten und des Meeresbodens bis zu 6.000 Meter Tiefe sowie Großgeräte zur Erkundung des Meeresuntergrundes.

 

Die für zunächst 4 Jahre geschaffene U.M.S. verfügt jährlich über durchschnittlich 60 Millionen Euro zur Instandhaltung und für Investitionen in die Flotte.

 

Unter nachstehender Internetadresse ist ein Datenblatt verfügbar, das die Namen und einige technische Angaben zu den Schiffen der französischen Meeresforschungsflotte und in Kurzform Stichworte zu den wissenschaftlichen Fragen, denen sich die Meeresforschung gegenüber sieht, enthält (auf Französisch). http://www.enseignementsup-recherche.gouv.fr/cid55204/une-gestion-unifiee-pour-la-flotte-oceanographique-francaise.html

[1] CNRS – Französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung

IFREMER – Französisches Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere

IPEV – Französisches Institut Paul Emile Victor

IRD – Französisches Forschungsinstitut für Entwicklung

 

Quellen:

– Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Hochschulen und Forschung, 03.03.2011

http://www.enseignementsup-recherche.gouv.fr/cid55204/une-gestion-unifiee-pour-la-flotte-oceanographique-francaise.html

– Kooperation International, 08.03.2011

http://www.kooperation-international.de/countries/themes/nc/info/detail/data/54518