Der Anthropologe Philippe Descola erhält die Goldmedaille 2012 des CNRS

Die Goldmedaille des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), eine der höchsten Auszeichnungen Frankreichs, geht 2012 an den Anthropologen und Amerikanisten Philippe Descola.

 

Philippe Descola begann zuerst mit einem Studium der Philosophie und studierte später beim französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss. Er ist Spezialist für Amazonasindianer und für das Verhältnis zur Natur, das durch menschliche Gesellschaften etabliert wurde. Er ist Professor am renommierten Collège de France, wo er seit 2000 den Lehrstuhl für Anthropologie innehat und seit 2001 das Laboratorium für soziale Anthropologie leitet, das 1960 von Claude Lévi-Strauss gegründet wurde. Seine ethnographischen Untersuchungen, die er am Äquator bei den Jivaros Achuar Indianern durchgeführt hat, haben die Studien über das Amazonasgebiet revolutioniert. Über den Weg der schrittweisen Übertragung seiner Betrachtungen auf andere Gesellschaften und der Überwindung des Gegensatzes von Natur und Kultur hat Philippe Descola die Dialektik neu definiert, die unser Verhältnis zur Welt und zu den Wesen strukturiert.

 

Philippe Descola ist auswärtiges Mitglied der British Academy und der American Academy of Arts and Sciences. Seit 2002 ist er Präsident der Gesellschaft der Amerikanisten und wurde 2009 zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt. Er wurde bereits 1995 mit der CNRS-Goldmedaille für seine anthropologischen Arbeiten über die Nutzung und Kenntnisse der Natur in Stammesgesellschaften ausgezeichnet.

 

 

Quelle:

Artikel von Kooperation International – 24/09/2012 – http://www.kooperation-international.de/detail/info/der-anthropologe-philippe-descola-erhaelt-die-goldmeaille-2012-des-cnrs.html

 

Redakteur:

Dr. rer. nat Bernd Kramer, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie