Veranstaltung an der Universität Greifswald zu den Kooperationsmöglichkeiten mit Frankreich, 26.01.2023

Am Donnerstag, den 26. Januar, fand im internationalen Begegnungszentrum Felix Hausdorff der Universität Greifswald eine Veranstaltung zu den Kooperationsmöglichkeiten mit Frankreich statt. Wir hatten die Möglichkeit, einen Einblick in die Forschungsaktivitäten der Universität Greifswald zu bekommen, die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung vorzustellen und uns mit dortigen Wissenschaftler*innen auszutauschen.

Frau Dorthe G. A. Hartmann, Prorektorin für Lehre, Lehrer*innenbildung und Internationalisierung eröffnete die Veranstaltung mit einer Präsentation der Universität Greifswald, deren Studiengängen, Forschungsbereichen und -schwerpunkten.

Morgane Even, Wissenschaftsattaché an der französischen Botschaft in Deutschland, sprach anschließend über die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung,, mit einem Fokus auf der Mobilität. Sie stellte in diesem Zusammenhang die Abteilung für Wissenschaft und Technologie der Französischen Botschaft, die politischen Instrumente der deutsch-französischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit und die öffentlichen französischen Forschungseinrichtungen sowie mehrere Förderinstrumente der bilateralen Zusammenarbeit vor: unsere Procope-Programme (PPP/PHC, Procope Plus und Procope Mobilität), den Jean-Marie-Lehn-Forcheurs-Preis, die Programme der Deutsch-Französischen Hochschule und des CNRS sowie die Möglichkeit, gemeinsame ANR-DFG-Anträge zu stellen. Frau Even betonte ferner, dass die französischen Überseedepartements im Rahmen der Widening-Projekte der Europäischen Union als Kooperationspartner für Deutschland antragsberechtigt sind.

Nadine Voigt vom International Office der Universität Greifswald stellte die Kooperations- und Mobilitätsmöglichkeiten über das Erasmus+ Programm der EU vor. Wissenschaftler*innen haben die Möglichkeit, als Gastdozenten bis zu 60 Tage an einer ausländischen Universität zu bleiben. Maria Moynihan vom Zentrum für Forschungsförderung der Universität Greifswald gab einen ausführlichen Überblick über die unterschiedlichen Förderinstrumente der wissenschaftlichen Kooperation mit Frankreich und ergänzte somit den Vortrag von Frau Even: Der DAAD bietet auch Gastdozentenprogramme und Forschungsstipendien – bi-national betreute Promotionen. ANR-DFG-Anträge können in den Sozialwissenschaften auch zusammen mit Partnern aus Großbritannien und Kanada gestellt werden (Open Research Area). Die Maison des Sciences de l’Homme, das Deutsche Forum für Kunstgeschichte in Paris und das Deutsche Historische Institut Paris bieten zudem eigene Fördermöglichkeiten für Aufenthalte von deutschen Wissenschaftler*innen in Frankreich.

 

Besonders spannend für uns waren die Präsentationen von ausgewählten laufenden und geplanten Projekten der dortigen Wissenschaftler*innen mit Frankreich:

  • Prof. Dr. Sebastian Domsch vom Institut für Anglistik und Amerikanistik stellte das Netzwerk GIS-Sociabilités vor: Auf Initiative Frankreichs vereint es 15 internationale Partner, die sich mit dem Thema der Soziabilität im achtzehnten Jahrhundert beschäftigen. So wurde im Rahmen eines Horizont 2020-Projekts die DIGIT.EN.S Encyclopedia über die britische Soziabilität im achtzehnten Jahrhundert erarbeitet.

 

  • Prof. Dr. Joscha Diehl vom Institut für Mathematik und Informatik stellte das trilaterale Projekt „EnhanceD Data stream Analysis with the Signature Method (EDDA)“ vor: Im Rahmen eines Sonderaufrufs arbeitete er im Bereich Künstliche Intelligenz mit Wissenschaftler*innen der Université de Lorraine und des japanischen JAMSTEC zusammen. Über dieses Projekt wurden 2 Doktoranden- und 3 Postdoc-Stellen finanziert.

 

  •   Prof. Dr. Gesa zur Nieden vom Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft stellte ihre deutsch-französische Laufbahn vor: Sie promovierte an der Ruhr-Universität Bochum und der EHESS in Paris und war am CIERA (Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne) und am Centre Marc Bloch tätig. Durch das ANR-DFG-Projekt „Musici“ konnte sie mit der École Française de Rome über die Musik, die Identität der Nationen und den kulturellen Austausch der Europäischen Musiker in Venedig, Rom und Neapel (1650–1750) forschen. Durch das Procope Plus-Programm arbeitete sie auch mit der Université de Tours zusammen und plant weitere internationale Kooperationen im Bereich der Opéra Comique.

 

  •  Paul Schulz vom Lehrstuhl Nachhaltigkeitswissenschaft und Angewandte Geographie stellte zwei Forschungsprojekte vor: Beim Projekt „Ocean literacy“ geht es um die gegenseitige Beeinflussung vom Mensch und Meer. Im Rahmen des Projekts „Meat and dairy reduction“ hat die Universität Greifswald bereits Kontakt zum INRAE aufgenommen, sucht jedoch noch weitere Kontakte aus dem Bereich Geisteswissenschaften. Er wünscht sich für beide Projekte eine engere Kooperation zwischen der Universität Greifswald und Frankreich.

Die Abteilung für Wissenschaft und Technologie der Französischen Botschaft in Berlin dankt Frau Dr. Hasmik Hunanyan und ihren Kolleg*innen für die Organisation der Veranstaltung, die tolle Gastfreundschaft und die spannenden Gespräche!

Quelle: Französische Botschaft , Abteilung für Wissenschaft und Technologie

Redaktion: Morgane Even, Attachée für Wissenschaft und Technologie

Link: https://www.uni-greifswald.de/