Intelligentes Wasser: ein erster Schritt in Richtung Smart Citys

Die Wassernetze werden intelligent und für die Energieversorger weltweit genauso interessant wie die „Smart Grids“. Viele große französische Unternehmen wie Suez, Veolia, Schneider Electric und Orange haben bereits starkes Interesse für diesen Bereich bekundet.

 

Verschiedene Partnerschaftsverträge wurden schon unterzeichnet. Das amerikanische Marktforschungsinstitut Pike Research geht davon aus, dass bis 2018 weltweit 800 Millionen intelligente Wasser-Zähler (Smart Meter) installiert werden und IBM rechnet bis 2015 mit einem Wachstum des Marktes für intelligentes Wasser auf 20 Milliarden Dollar.

 

Kürzlich haben Suez-Environnement und General Electric beschlossen, ihre Kompetenzen zusammenzulegen. Der auf 2 Jahre angelegte, verlängerbare Vertrag sieht eine Zusammenarbeit in F&E vor und zielt auf die Entwicklung innovativer Lösungen für Wassernetze und Wasseraufbereitungsanlagen ab, insbesondere im Hinblick auf die wachsenden Städte weltweit. Die Untersuchungen werden sich zunächst auf Frankreich und China konzentrieren.

 

Seit März 2011 arbeiten Veolia Water und Orange zusammen. Sie haben das Joint Venture „m2o city“ gegründet. Es handelt sich hierbei um die Erfassung aller Daten einer Stadt (Verbrauch und Umweltdaten) über einen Smart Meter. Diese Technik wurde von Veolia bereits als Wasser-Zähler entwickelt. Sie funktioniert über ein hocheffizientes Funknetz.

 

Von 7 Millionen Tarifkunden in Frankreich insgesamt hat Veolia bereits 1 Millionen Kunden mit Fernzähleinrichtungen ausgestattet, wobei nur 25% davon intelligente Zähler sind. Diese Smart Meter können nicht nur Lecks im Wassernetz erkennen, sondern auch kontinuierlich den Wasserverbrauch messen. „Das ist ein erster Schritt in Richtung intelligente Städte („Smart Citys“)“, so Marc Reneaume, stellvertretender Generaldirektor von Veolia Water.

 

Mit dem größten Wassernetz Europas bedarf Paris einer besonderen Überwachung. Zu diesem Zweck hat Veolia ein System bereitgestellt, dass mit Druckflussmessern und Drucksensoren ausgestattet ist, die Chlortemperatur misst, Schwebstoffe ermittelt, etc. Zur Analyse der Ergebnisse greift Veolia auf zwei hochentwickelte Softwarelösungen zurück: Mosare und Vision. Ziel ist es herauszufinden, welche Zonen des Netzes vorrangig repariert werden müssen und ob eine Reparatur ausreicht oder das Teilstück ausgewechselt werden muss. Veolia beschäftigt sich ebenfalls mit meteorologischen Phänomenen, um die Kapazitäten der Wasseraufbereitungsanlagen zu optimieren. „Die jüngsten Dürrekatastrophen in Frankreich haben uns gezeigt, wie wichtig ein effizientes Wassermanagement ist“, erklärt Marc Reneaume.

 

Vor kurzem wurde auch eine internationale Initiative gegründet – SWAN. Schneider Electric, IBM, Talis und 15 weitere Unternehmen trafen sich am 17. Mai 2011 in Paris, um das Projekt gemeinsam zu starten. Das Swan-Projekt (Smart WAter Networks) zielt darauf ab, die Effizienz der Netzwerke zu verbessern. Gegenwärtig werden die Wasserverluste  im Verteilungsnetz der Industrieländer auf 20% geschätzt. Schneider Electric arbeitet bereits in den USA an diesem Problem und kann bereits Lösungen anbieten, bei denen 30% der Energiekosten bei der Wasseraufbereitung eingespart werden.

„Das Management von Wassernetzen wird, genau wie die erzeugte Datenmenge, immer komplexer. Aus diesem Grund müssen wir als Wasserunternehmen gemeinsam an intelligenten Lösungen arbeiten“, sagte der Vorsitzende des Forums Guy Horowitz (auch Vizepräsident für Marketing der Firma Tadaku- Water Infrastructure Monitoring).

 

Künftig müssen intelligente Energie- und Wassernetze parallel entwickelt werden.

 

Kontakt:

Weitere Informationen über das internationale Netzwerk Swan finden Sie unter: http://www.swan-forum.com/ – Tel: (UK): +44-(0)-20-81-44-81-46 – E-Mail: info@swan-forum.com

Quellen:

– Partnerschaft Suez/GE, „Eau : Suez Environnement et GE Energy s’associent pour l’avenir“

Enviro 2B – 26/05/2011 – http://www.enviro2b.com/2011/05/26/eau-suez-environnement-et-ge-energy-sassocient-pour-lavenir/;

– Partnerschaft Veolia/Orange, „Orange et Veolia surfent sur la vague de la „smartwater““, La Tribune.fr -28/03/2011 – http://www.latribune.fr/green-business/l-actualite/20110328trib000611295/orange-et-veolia-surfent-sur-la-vague-de-la-smartwater.html und Pressemitteilung von Orange – 28/03/2011 – http://www.veolia.com/fr/medias/communiques/veolia-eau-orange-m2o-city.htm

– Smart Water in Frankreich, „Les réseaux d’eau deviennent intelligents“, Le Figaro – 25/05/2011 – http://www.lefigaro.fr/conso/2011/05/25/05007-20110525ARTFIG00662-les-reseaux-d-eau-deviennent-intelligents.php

– Schneider Electric veranstaltet das erste Treffen von internationalen Wasserexperten, Pressemitteilung von Schneider Electric – 17/05/2011 (Englisch) –

http://www2.schneider-electric.com/documents/press-releases/en/shared/2011/05/CP_20110517_SWAN_EN.pdf

 

Redakteurin: Edith Chezel, edith.chezel@diplomatie.gouv.fr, www.wissenschaft-frankreich.de