Frankreich: Ministerin für Hochschulen und Forschung konkretisiert ihr Engagement für das studentische Leben

Ministerin Geneviève Fioraso hat anlässlich ihres Besuchs des neuen Studentenwohnheims Nicole Reine Lapaute (Paris) die Politik ihres Ressorts bekräftigt, den Zugang zu akademischen Studien für Jugendliche aus einfachen Verhältnissen zu begünstigen sowie den Erfolg der Studenten durch besondere Betreuung in den ersten Studienjahren zu verbessern.

 

Die französische Ministerin für Hochschulen und Forschung, Geneviève Fioraso, hat am 23. August das neue Studentenwohnheim Nicole Reine Lapaute am linken Seineufer in Paris besucht. Das Wohnheim des französischen Studentenwerkes (CROUS) umfasst 207 Wohneinheiten und ist ab September 2012 bewohnt. Die Ministerin hat diesen Besuch zum Anlass genommen, den Einsatz der Regierung zugunsten studentischen Wohnens zu bekräftigen, da Miete der größte Einzelposten bei studentischen Ausgaben sei.

Der Wohnungsbau für Studenten folgt dem „plan Anciaux“, demzufolge bis Ende 2012 40.000 neue Wohneinheiten hätten fertiggestellt werden sollen; nur 22.600 werden es sein. Auch von den 56.000 vorgesehenen Einheiten, die durch Renovierung bereitgestellt werden sollten, werden nur 31.000 Einheiten fertig. Dieser Rückstand erklärt, dass heute in Frankreich nur 8% der Studenten ein Zimmer mit Infrastruktur aus dem Bestand des Studentenwerkes zu erschwinglichen Kosten zur Verfügung haben.

 

Gelegentlich dieses Besuches stellte die Ministerin die Maßnahmen der Regierung angesichts dieses Rückstandes vor:

  • – Stopp der Mieterhöhungen,
  • – Zusicherung eines 5-jährigen Zubaus in Höhe von 8.000 Wohneinheiten pro  Jahr,
  • Optimierung des Kautionssystems
  • Beschleunigung des “Plan Campus“ aus 2008, demzufolge 13.000 Wohneinheiten hätten gebaut werden sollen, ohne dass bisher ein Grundstein gelegt worden wäre.

Das von der Ministerin besuchte Vorhaben ist exemplarisch für die Pläne der Ministerin:

  • Bei der Verwaltung soll ein partnerschaftliches Gleichgewicht mit den co-finanzierenden Gebietskörperschaften eingeführt werden, das es bei vorangegangene Regierung nicht gab,
  • Im Sinne der Vorstellung eines „Campus des Lebensraumes“ soll Wohnraum geschaffen werden mit offenen und in der Stadt integrierten Immobilienprogrammen, mit einer Mischung von Wohnraumnutzungen, Aktivitäten, diversifizierten Dienstleistungen und Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die Ministerin will den Zugang zu akademischen Studien für Jugendliche aus einfachen Verhältnissen begünstigen sowie den Erfolg der Studenten durch besondere Betreuung in den erste Studienjahren verbessern.

In diesem Sinne hat sie bereits

  • Die Einschreibegebühren nur um die Inflationsrate von 2,1% angehoben,
  • Die Stipendien für die avisierten 20% Studenten aus bescheidenen Verhältnissen um die Inflationsrate angehoben und
  • Die Überweisung der zehnten Stipendienrate (120 Mio. Euro) veranlasst, die wegen einer Budgetblockade von der Vorgängerregierung gestoppt worden war.
Quelle: www.enseignementsup-recherche.gouv.fr
Redaktion: 13.09.2012 von Dr. rer. nat Bernd Kramer, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.