15 000 Krebs-Fälle sind jährlich in Frankreich vermeidbar

Eine im Bulletin Epidémiologique Hebdomaire veröffentliche Studie des Inserm zeigt, dass das Krebsrisiko je nach Krebsart und sozioökonomischen Hintergrund sehr unterschiedlich ist. Die Studie wurde mit 189 144 Personen durchgeführt, die zwischen 2006 und 2009 an Krebs erkrankt waren. Zudem erklärt der Bericht, dass ungefähr 15 000 Krebs-Fälle jährlich in Frankreich vermieden werden könnten.

 

Mit der sozialen Benachteiligung steigt bei beiden Geschlechtern das Risiko an Magen-, Leber-, Lippen-, Rachen- oder Lungenkrebs zu erkranken. Diese Auswirkung ist jedoch bei Männern stärker als bei Frauen. Kehlkopf-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- und Blasenkrebs treten häufiger bei Männern auf, während Gebärmutterhalskrebs öfter bei Frauen beobachtet wird.

 

Beim gehobenen Mittelstand verteilt sich das Risiko anders. Bei wohlhabenden Personen werden häufiger Prostata- und Hodenkrebs bei Männern und Brust- und Eierstockkrebs bei Frauen beobachtet. Laut der Forscher könnten diese Unterschiede jedoch auch auf verschiedene Screening-Gewohnheiten und eine Überdiagnostik zurückzuführen sein.

 

Das erhöhte Risiko der Unterschichten an Atemwegskrebs zu erkranken, wurde bestätigt. Faktoren wie Tabakkonsum, berufsbedingte Exposition oder Luftschadstoffe können einen Großteil der beobachteten Unterschiede erklären. Die Forscher betonen jedoch, dass generell eine verstärkte Prävention nötig ist.

 

 

Link zum Bericht (auf Französisch): http://presse.inserm.fr/wp-content/uploads/sites/4/2017/02/BEH_022017.pdf

 

Quelle: “Le milieu social influe sur les risques liés à certains cancers”, Artikel aus Les Echos,  07.02.2017 – http://www.lesechos.fr/politique-societe/societe/0211777964292-le-milieu-social-influe-sur-les-risques-lies-a-certains-cancers-2063078.php

 

Redakteurin: Laura Voisin, laura.voisin@diplomatie.gouv.fr