Mäuse entwickeln eine soziale Abneigung durch wiederholte Angriffe

 

Forscher des Labors „Pathophysiologie von Erkrankungen des zentralen Nervensystems“ (CNRS / Inserm / UPMC), in Zusammenarbeit mit dem Labor „Neurobiologie adaptiver Prozesse“ (CNRS / UPMC) [1], haben bei Mäusen einen Mechanismus entdeckt, der für die Ausbildung von stressbedingten Depressionen mitverantwortlich ist. Sie bestimmten die Rolle des Rezeptors Corticosteron (ein Stresshormon) bei der langfristigen Veränderung des Verhaltens durch chronischen Stress. Bei Mäusen, die wiederholt Angriffen augesetzt werden, trägt dieser Rezeptor, durch die Freisetzung des Schlüsselbotenstoffs Dopamin [2], zur Ausbildung einer sozialen Aversion bei. Wird dieser Rezeptor blockiert, werden die Tiere ″resilient″ [3]: Sie bleiben zwar ängstlich, können aber ihr Trauma überwinden und scheuen nicht mehr den Kontakt zu ihren Artgenossen. Diese Arbeit wurde am 18. Januar 2013 in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

 

[1] CNRS – nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung / INSERM – nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung / UPMC – Universität Pierre und Marie Curie

 

[2] Dopamin ist ein Neurotransmitter, der die Aktivität von Neuronen im Gehirn verändert.

 

[3] Resilienz – Stehaufmännchen-Prinzip – beschreibt die Eigenschaft, trotz schwieriger Lebensumstände mit belastenden Situationen umgehen zu können (psychische Widerstandsfähigkeit).

 

 

Kontakte:

François Tronche – Tel.: 06 63 14 12 36 – Email: francois.tronche@upmc.fr

– Jacques Barik – Tel.:01 44 27 15 90 – Email: jacques.barik@snv.jussieu.fr

 

Quelle:

Pressemitteilung des INSERM – 16.01.2013 – http://presse-inserm.fr/comment-des-souris-subissant-des-agressions-repetees-developpent-une-aversion-sociale/6309/

 

Redakteur:

Louis Thiebault, louis.thiebault@diplomatie.gouv.frhttp://www.sciences-allemagne.fr