NanoAthero: Nanomedizin bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Das Konsortium NanoAthero (Nanomedizin für Atherosklerose) vereint 16 Partner aus 10 europäischen Ländern mit dem Ziel, die klinische Anwendbarkeit der Nanomedizin bei der Diagnose und der gezielten Behandlung von Atherosklerose zu erforschen und auszubauen. Das Projekt wird vom Inserm [1] koordiniert (darunter ein Team der Universität Paris 13) und mit 10 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Kommission über einen Zeitraum von 5 Jahren finanziert.

 

Aktuelle Strategien zur Behandlung von Atherosklerose zielen entweder auf die Förderung eines gesunden Lebensstils und die medikamentöse Behandlung von Risikofaktoren, auf späte Interventionsstrategien wie die Implantation von Medizinprodukten oder aber auf Thrombolyse ab. Allerdings bedarf die Thrombolyse noch einiger Verbesserungen, um ihre Effizienz zu steigern und die Nebenwirkungen (z.B. intrakranielle Blutungen) zu reduzieren.

 

„Trotz dieser therapeutischen Möglichkeiten ist die Anzahl der Neuerkrankungen sehr hoch. Dies zeigt, dass es einen Bedarf an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten gibt“, sagt Didier Letourneur, Forschungsdirektor am Inserm U698 und Projektkoordinator bei NanoAthero.

 

Mehrere Partner von NanoAthero haben bereits Patente eingereicht und Beweise für die Wirksamkeit von verschiedenen Nanotransportern und Liganden für den Einsatz bei zielgerichteten Therapien vorgelegt. Diese jüngsten Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Instrumente für die molekulare Diagnostik und Therapie. Nach Ansicht des NanoAthero-Konsortiums sind die bereits existierenden Nanovektoren für die klinische Anwendung geeignet. Diese Nanovektoren transportieren die Verbindungen, die die ″verletzten″ Plaque (Gewebeveränderungen) sichtbar machen, und bieten therapeutische Mittel zur Stabilisierung dieser Plaques.

 

Das Konsortium schlägt eine Aktualisierung der Kenntnisse im Bereich der atherothrombotischen Erkrankungen vor, einschließlich der Identifizierung von zellulären und molekularen Targets (Wirkstoff-Zielverbindungen). Damit verfügt NanoAthero über das Know-how für die Entwicklung von Nanosystemen, für die präklinische und klinische Validierung, die Toxikologie, die Herstellung und die industriellen Entwicklungen.

 

[1] INSERM – nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung

 

 

Kontakt:

– Didier Letourneur, Unité Inserm 698 – l’Equipe Bio-ingénierie Cardiovasculaire, Hémostase, Bio-ingénierie et Remodelages Cardiovasculaires, CHU X. Bichat -Tel.: +33 1402586 00.

 

Quelle: Pressemitteilung des INSERM – 30.08.2013 – http://www.inserm.fr/espace-journalistes/nanoathero-la-nanomedecine-pour-traiter-les-maladies-cardiovasculaires

 

Redakteur: Louis Thiebault, louis.thiebault@diplomatie.gouv.frhttps://www.wissenschaft-frankreich.de