„Programm Zukunftsinvestitionen“: 850 Millionen Euro für die Forschung in Instituten an Universitätskliniken (I.H.U.) in Paris, Bordeaux, Straßburg und Marseille

Von 19 eingereichten Bewerbungen wurden als Ergebnis einer im Rahmen des „Programms Zukunftsinvestitionen“ durchgeführten Projektausschreibung (Juli 2010) sechs I.H.U. von einer internationalen Jury ausgewählt und am 30.3.2011 von der Forschungsministerin, dem Minister für das Gesundheitswesen und dem Generalkommissar für Zukunftsinvestitionen bekanntgegeben.

Um Kritik an der Auswahl vorzubeugen, sind der Generalkommissar für Zukunftsinvestitionen René Ricol und Forschungsministerin Valérie Pécresse strikt den Evaluierungen und Empfehlungen der Jury gefolgt. Die erfolgreichen Projektträger werden auf folgenden Gebieten arbeiten:

 

  • Nervenerkrankungen (Projekt IHU-A-ICM / Institut de Neurosciences Translationnelles de Paris; 55 Millionen Euro)
  • Stoffwechselkrankheiten und  Ernährung (Projekt ICAN / Institut de Cardiologie-Métabolisme-Nutrition, Paris; 45 Millionen Euro)
  • genetische Erkrankungen / seltene Krankheiten (Projekt Imagine / Institut des maladies génétiques, Paris; 64,26 Millionen Euro)
  • Herzkreislauferkrankungen (Projekt LIRYC / L‘ Institut de Rythmologie et modélisation cardiaque, Bordeaux; 45 Millionen Euro)
  • mit Bildgebung verbundene Operationen (Projekt MIX-Surg / Institut de Chirurgie Mini-Invasive Guidée par l‘ image, Strasbourg; 67,30 Millionen Euro)
  • ansteckende Krankheiten (Projekt POLMIT / Institut hospitalo-universitaire en maladies infectueuses, Marseille; 72,30 Millionen Euro)

 

Von den hierfür eingeplanten Mitteln können 20% sofort verausgabt werden; sie werden es erlauben, benötigte Geräte und Materialien anzuschaffen und Forscherteams von hohem Niveau zusammenzustellen. Damit soll bewirkt werden, dass sich Exzellenzzentren entwickeln, die die Attraktivität Frankreichs für die „Gesundheitsindustrie“ erhöhen, die Anwerbung von qualifizierten Forschern des In- und Auslandes ermöglichen und die Voraussetzungen für weltweite industrielle Partnerschaften auf einem Gebiet schaffen, in dem ein intensiver Wettbewerb besteht.

 

Jedes der ausgewählten I.H.U. wird eine Universität, eine Einrichtung des Gesundheitswesens und Forschungseinrichtungen zusammenschließen, um so Behandlung, Forschung und Ausbildung miteinander zu verknüpfen; deshalb werden – so Le Figaro vom 30.3.2011 – die jetzt ausgewählten I.H.U. auch „Super – C.H.U.“- genannt.

 

Sechs Projektvorschläge, die den Auswahlwettbewerb nicht bestanden haben, aber als „vielversprechend“ eingestuft wurden, erhalten auf Empfehlung der Jury Zuschüsse in einer Gesamthöhe von 35 Millionen Euro.

 

Die 32-köpfige internationale Jury stand unter dem Vorsitz von Professor Richard Frackowiak, Direktor der Abteilung Neurologie an der Universität Lausanne (Centre hospitalier universitaire Vaudois). Zu der Jury zählten 29 Experten aller einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen und drei Mitglieder, die die Querschnittsachsen der behandelten Dossiers abdeckten (wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen; öffentlich-private Partnerschaften; Fragen des Managements und der Gesundheitswirtschaft).

Quelle:

Kooperation-international – 05.04.2011

Redakteur:

http://www.kooperation-international.de/frankreich/themes/info/detail/data/54900/