Vect-Horus unterzeichnet wissenschaftlichen Kooperationsvertrag mit AAA

 

Das französische Unternehmen Vect-Horus [1], spezialisiert auf die Entwicklung von Vektormolekülen für das zentrale Nervensystem, hat im November eine wissenschaftliche Kooperationsvereinbarung mit Advanced Accelerator Applications (AAA) [2] unterzeichnet, einem weltweit führenden Unternehmen in der Molekular- und Nuklearmedizin.

 

Diese Vereinbarung ist Teil der Strategie von Vect-Horus seine Technologieplattform zu nutzen und Verträge mit Pharmaunternehmen über die gemeinsame Erforschung und Entwicklung neuer, patentierbarer, chemischer Wirkstoffe (auf der Basis von Arzneimitteln bzw. bildgebenden Wirkstoff-Kandidaten seiner Partner) abzuschließen.

 

„Wir denken, dass diese wissenschaftliche Zusammenarbeit für beide Seiten von Vorteil ist und sich aus ihr neue Wege für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen ergeben“ erklärt Alexandre Tokay, Mitbegründer von Vect-Horus. „Wir sind sehr an der Technologie von Vect-Horus interessiert und sehen in ihr ein großes Potenzial für die nuklearmedizinische und molekulare Diagnostik“, so Stefano Buono, CEO von AAA.

 

Vect-Horus entwickelt Vektormoleküle, mit denen therapeutische bzw. bildgebende Moleküle in die verschiedenen Organe und Zelltypen transportiert werden können, insbesondere in das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark). Das Gefäßsystem des Gehirns, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke (BHS), ist für den Transport von Medikamenten bzw. bildgebenden Molekülen vom Blut ins Nervengewebe besonders undurchlässig. Diese problematische Überwindung der BHS ist für zahlreiche Misserfolge der Pharmaindustrie bei der Behandlung von Erkrankungen des ZNS verantwortlich.

 

Die wissenschaftliche Strategie von Vect-Horus beruht auf dem Prinzip, dass die Blut-Hirn-Schranke nicht nur eine physikalische Barriere ist, die es zu überwinden gilt, um Medikamente in das ZNS zu transportieren, sondern vor allem eine funktionelle Barriere darstellt, deren Transportmechanismen genutzt werden können, um das Medikament ins ZNS zu leiten. Die von Vect-Horus entwickelten Vektormoleküle nutzen diese endogenen Mechanismen, um so die Medikamente bzw. Kontrastmittel leichter über die Blut-Hirn-Schranke in die erkrankten Hirnregionen zu transportieren.

 

[1] Vect-Horus ist ein 2005 aus der UMR 7259 CNRS (fakultätsübergreifende Forschergruppe des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung) ausgegründetes Biotechnologie-Unternehmen. Es beschäftigt 15 Mitarbeiter, vorwiegend in der F&E. Es verfügt über 9 Mio. € (Eigenkapital und Zuschüsse) und arbeitet mit dem CEA Saclay SIMOPRO und der Forschergruppe U705 des INSERM (nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung) zusammen.

 

[2] AAA ist ein im Jahr 2002 gegründetes europäisches Pharmaunternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer diagnostischer und therapeutischer Anwendungen und Produkte konzentriert. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf der molekularen Bildgebung sowie auf individuellen Therapien für Patienten mit ernsten Krankheiten (personalisierte Medizin). AAA gehört zu den europäischen Marktführern bei der Produktion und Vermarktung von PET-Radiopharmazeutika (Positronen-Emissions-Tomographie, PET). Das Unternehmen verfügt derzeit über 11 Produktionsstätten und F&E-Zentren in fünf Ländern (Frankreich, Italien, Schweiz, Spanien und den USA) und beschäftigt rund 170 Mitarbeiter.

 

 

Quelle: „Vect-Horus signs a scientific collaboration agreement with AAA“, Pressemitteilung des ALA – 20.11.2013 – http://www.ala.com/article.php?id=310

 

Redakteur: Louis Thiebault, louis.thiebault@diplomatie.gouv.frhttps://www.wissenschaft-frankreich.de