Frankreich beschleunigt den Ausbau seines Netzes hoher Datenübertragungsraten

In Frankreich wurden am 6. Februar 2014 die Mittel für den Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Datennetzes via Satellit um 30 Mio. Euro aufgestockt. Mit dieser Investition sollen zur Ergänzung des gegenwärtig verlegten Glasfasernetzes Satelliten zum Einsatz kommen, um ab 2017 jedem interessierten französischen Nutzer den Zugang zum Netz hoher Datenübertragungsrate zu erlauben.

 

Auch Frankreich verfolgt das Ziel einer flächendeckenden Versorgung aller Haushalte, Unternehmen und Institutionen mit Zugang zum Glasfasernetz hoher Datenübertragungsrate. Mit rd. 20 Mrd. € ist der Plan France Très haut débit  die größte Baustelle der gegenwärtigen Regierung und beschäftigt  für den Zeitraum des Umsetzens nach Angaben des Industrie- und des Arbeitsministeriums fast 20.000 Arbeitnehmer. Da sich dieses Vorgehen für eine Reihe von weniger begünstigten Regionen jedoch als sehr aufwendig und zeitraubend erwiesen hat, wird seit 2012 daran gearbeitet, eine Anbindung auch dieser Regionen an das Hochgeschwindigkeitsnetz mittels Satelliten zu ermöglichen. Zusätzlich zu bereits bewilligten 40 Mio. € hat das Centre National d’Études Spaciales (CNES) am 6. Februar 2014 im Rahmen der ersten Jahreskonferenz zu Hochgeschwindigkeitsnetzen mit der französischen Depositenkasse einen Vertrag unterzeichnet, mit dem weitere 30 Mio. € für diese Aufgabe bewilligt werden. Die Mittel stammen aus dem Plan zu Zukunftsinvestitionen (Plan d’investissements d’avenir, PIA). Damit soll das Ziel einer flächendeckenden Versorgung bereits ab 2017 erreicht werden. Nach Angaben des CNES stellt ein Satellit THD-SAT („Très Haut Débit“) für ein Gebiet der Größe Frankreichs eine 20-fach größere Kapazität als die gegenwärtig im Einsatz befindlichen Satelliten zur Verfügung.

Dennoch wird der terrestrische Ausbau des Glasfasernetzes weiter vorangetrieben. Die Direktion des Programms „Hohe Datenübertragungsrate“ (Mission Très haut débit) hat am 6. Februar 2014 bekannt gegeben, dass inzwischen 46 Anträge aus 56 Départements vorliegen, von denen 25 positiv beschieden sind. Die damit erforderlichen Fördermittel betragen 940 Mio. € und sollen 3,5 Mio. Anschlüsse (Haushalte, Institutionen oder Unternehmen) ermöglichen. Die umfangreichsten Fördermittel gehen in die Bretagne (152 Mio. €) und in den Elsass (110 Mio. €)

 

Redaktion : Dr.rer.nat Bernd Kramer, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.