Ein Roboter macht Abitur

Anfang des nächsten Schuljahres wird in drei Gymnasien der Region Rhône-Alpes ein Roboter getestet, über den die Schüler, die aus gesundheitlichen Gründen dem Unterricht fernbleiben müssen, mit dem Lehrer und den anderen Schülern interagieren können.

 

Le Robot Lycéen - Lycée la Martinière Montplaisir - 21.01.14 (4)

Der Roboter wird im Unterrichtkontext benutzt werden

 

Das Experiment geht über zwei Schuljahre und wird von der Region Rhône-Alpes, Initiator des Projekts, mit 490.000 € finanziert. Das Ziel dieses Projektes ist es, sicherzustellen, dass das Kind den Kontakt mit seinem sozialen Umfeld nicht verliert.

 

Der Roboter namens QB wird von der amerikanischen Firma Anybots für 12.600 € vertrieben. Dieses relativ einfache System wurde auf zwei Räder montiert, die über ein Kreiselsystem stabilisiertet werden. Als Kopf dient eine Art Kugel, die auf eine höhenverstellbare Stange montiert wurde. Darin integriert sind ein LCD-Bildschirm, zwei Kameras, drei Mikrofone und ein Lautsprecher. Der Kopf ist über eine verschlüsselte W-LAN-Leitung mit dem Server verbunden.

 

Die Software-Plattform für TelePresence wurde vom Unternehmen Awabot in Villeurbanne (Frankreich) entwickelt. Diese Plattform istOpen Source.

 

Jede Pilotschule wird mit einem W-LAN-Netz ausgestattet, so dass der Roboter QB überall im Gymnasium mit dem Internet verbunden ist. Dem ″Pilot-″Schüler wird von der Region ein Laptop zur Verfügung gestellt.

 

Bis September 2014 werden sowohl die Kriterien erarbeitet, nach denen die Schüler ausgewählt werden, als auch die soziale Akzeptanz“ einer solchen Telepräsenz ermittelt. Des Weiteren werden die Mindest- und die Maximaldauer sowie die Bedingungen für die Abwesenheit eines Schülers festgelegt, die eine Nutzung des Roboters rechtfertigen würden. Nach Angaben des Projektträgers soll dieser Einsatzzeitlich begrenzt sein.

 

Body3

Struktur des Roboters von Anybots

 

Da die Region Rhône-Alpes diese Software besitzt, ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Technik künftig auch in anderen Bereichen eingesetzt wird: Schulen, Universitäten oder auch Unternehmen.

 

Im Wirtschaftsgefüge der Region sind rund fünfzig Unternehmen auf die Robotik spezialisiert und 1.500 weitere Unternehmen besitzen Know-how auf den Gebieten Mechanik, Elektronik und Sensortechnik, intelligente Materialien, Software und Embedded Computing. Aus diesem Grund hat die lokale Regierung dem Thema Robotik in ihrem Aktionsplan 2014-2020 (Unterstützung von Unternehmen und Bildungsangebote) einen besonderen Platz eingeräumt.

 

 

Quelle: „Un robot lycéen testé à la rentrée en Rhône-Alpes“, Artikel aus Futura Sciences – 27.01.2014http://www.futura-sciences.com/magazines/high-tech/infos/actu/d/robotique-robot-lyceen-teste-rentree-rhone-alpes-51869/

 

Redakteur: Aurélien Filiali, aurelien.filiali@diplomatie.gouv.fr