Lyon – Hauptstadt der Robotik während der „Innorobo“

 

Vom 1. bis 3. Juli 2015 fand die europaweit einzige Fachmesse für Robotik und bahnbrechende Innovationen – “Innorobo“ – statt. Die kollaborative Robotik, kurz „Kobotik“, steht im Zentrum der Industrie der Zukunft und nimmt unter den agilen Produktionssystemen eine immer bedeutendere Stellung ein. Die „Kobotik“ ermöglicht eine sichere und enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen.

 

Kollaborative Roboter, „Koboter“, sind preiswerter, einfacher gestaltet und leichter zu handhaben als klassische Industrieroboter. Sie sind insbesondere für kleinere Unternehmen von Nutzen, da sie die Automatisierung erleichtern und die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Sie übernehmen körperlich schwere Arbeiten und verhindern somit Erkrankungen des Bewegungsapparats beim Menschen. Dies führt zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Qualität der Arbeit.

 

Die Messeveranstalterin Catherine Simon erklärte, dass KMU mithilfe der „Koboter“ ihr Wachstum steigern können, da diese durch innovative Prozesse neue Produkte erzeugen würden, die Menschen allein nicht herstellen könnten. Darüber hinaus wäre durch die Koboter eine stärkere Personalisierung der Produkte möglich, was von den Konsumenten immer mehr gewünscht wird.

 

Frédéric Hélin, Leiter des Coboteams [1] der Rhône-Alpes-Region, sagte: „Die Unternehmen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter anzuwerben und zu halten. “Koboter“ werden die Unternehmen attraktiver machen.“ Auch im technologischen Forschungsinstitut Jules Verne [2] ist man der Meinung, dass sich die Hersteller dank der „Koboter“ nun auf Aktivitäten mit höherer Wertschöpfung konzentrieren können.

 

Diese Veranstaltung war für Frankreich eine Gelegenheit, die aufstrebende französische Robotik-Industrie zu präsentieren, z.B. mit einem Manipulatorarm von Scara de Neoditech und einem 35-kg-beladefähigen „Koboter“. Die internationalen Marktführer wie Kuka [3] aus Deutschland und Fanuk [4] aus Japan haben sich zwar bereits auf dem Markt etabliert, aber auch französische Einrichtungen holen immer weiter auf. So präsentierte beispielsweise das CEA-Tech, durch seine Forschungseinrichtung CEA-List [5], einen neuen „Koboter“-Prototyp – SYBOT [6].

 

Sybot robotFotografie des „Koboters“ Sybot (©Sybot)

 

Dieser Koboter wurde von einem neu gegründeten Start-up in Saclay entwickelt, das sich der Entwicklung und Vermarktung leichter und sicherer „Koboter“ für Einsätze in der Luftfahrt, auf Schiffswerften und der Nahrungsmittelindustrie widmen wird.

 

Yvan Measson, Forscher am CEA-List und Projektträger des Start-ups, erklärte: „Für uns ist die „Innorobo“ eine Gelegenheit, unsere internationale Sichtbarkeit zu erhöhen sowie neue Absatzmärkte und vielleicht sogar neue Investoren zu finden, da hier jährlich Menschen aus aller Welt zusammenströmen.“

 

Nach Ansicht von Catherine Simon werden Koboter künftig auch in privaten Haushalten Einzug halten und damit den gleichen Weg gehen wie einst die Computer. Menschen werden sich an die Zusammenarbeit mit „Kobotern“ gewöhnen und diese Mensch-Maschine-Zusammenarbeit wird über die Grenzen der Industrie hinausgehen.

 

 

Weitere Informationen:

 

Quellen: „La cobotique: grande vedette du salon Innorobo“ Artikel aus Industrie&Technologies, 06/07/2015 – http://www.industrie-techno.com/la-cobotique-grande-vedette-du-salon-innorobo.39075#xtor=EPR-25

„Le CEA présentera son nouveau robot collaboratif, SYBOT, au salon Innorobo“, Pressemitteilung der CEA, 29/06/2015 – http://portail.cea.fr/presse/pages/actualites-communiques/ntic/robot-sybot-salon-innorobo.aspx

 

Redakteur: Aurélien Gaufrès, aurelien.gaufres@diplomatie.gouv.fr