Green-Tech-Inkubator wird mit 650 000 Euro gefördert

Anlässlich einer Pressekonferenz zum Thema „Green Tech“ am 9. Februar 2016 kündigten die Ministerin für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, Ségolène Royal, und der Minister für Wirtschaft, Industrie und Digitales, Emmanuel Macron, ein neues Gründerzentrum für Start-ups an. Die ersten Nachwuchsunternehmen werden über einen Gründungsfonds von 150 000 Euro finanziert. Die vielversprechendsten Projekte erhalten eine zweite Finanzierung von bis zu 500 000 Euro. Zudem stehen den Start-ups die technischen Ressourcen des Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie und der ihm unterstellten Einrichtungen (Météo France, französische Organisation für Umwelt- und Energiewirtschaft (ADEME), Ingenieurhochschule etc.) zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt das Ministerium über 10 Millionen Daten, die die Start-ups ebenfalls nutzen können. Diese geben Auskunft über die täglich genutzten Dienstleistungen, die durch eine Digitalisierung verbessert werden könnten. Der Inkubator wird beim Ministerium für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie angesiedelt sein.

 

Durch die Unterstützung der bis zu 50 Start-ups wollen die Minister den Ausbau von 14 neuen Dienstleistungs- und Anwendungsbereichen für die Bürger erleichtern.

 

  • Energieeinsparungen
  1. Individuelle Heizungszähler in Mehrfamilienhäusern
  2. Vernetzte Objekte und Anwendungssoftware zum Einsatz intelligenter Zähler
  3. Digitalisierung der öffentlichen Beleuchtung
  • Erneuerbare Energien
  1. Anwendungssoftware zur Förderung und Regulierung des Eigenverbrauchs für Privathaushalte (Rundsteuertechnik)
  • Gebäude
  1. Digitales Wartungs- und Serviceheft für Gebäude und Wohnungen, in dem alle relevanten Daten aufgeführt sind (Energieleistung etc.)
  • Verkehr
  1. Anwendungssoftware zur Ermittlung und zum Sharing von Dienstleistungen für E-Fahrzeuge
  2. Dienste zur Standortermittlung in Echtzeit, um die Nutzung öffentlicher und privater Transportmittel zu vereinfachen (unter Einbeziehung der aktuellen Verkehrslage etc.)
  • Risiken
  1. Partizipatives Warnsystem bei Naturkatastrophen
  • Kreislaufwirtschaft
  1. Digitales Verzeichnis zu Produktzusammensetzungen, um deren Wiederverwertung bzw. Recycling zu vereinfachen
  2. Individueller Rechner zur Erfassung der Abfallmenge für eine Optimierung der Abholung
  • Gesundheit und Umwelt
  1. Detektor (Aufspüren und Messen) für Pestizide in Früchten und Gemüse
  2. Individueller Rechner zur Ermittlung der Luft- und Wasserqualität sowie des Geräuschpegels in Wohn- und Gemeinschaftsräumen
  • Biodiversität
  1. Digitales Verzeichnis über die Auswirkungen privater und öffentlicher Raumbewirtschaftung auf die lokale Biodiversität
  2. Anwendungssoftware zur Förderung der regionalen Biodiversität: Verzeichnis, umweltfreundliche Maßnahmen

 

Das Gründerzentrum steht den Start-ups offen, die Lösungsvorschläge anbieten, mit denen die Ziele des Gesetzes zur Energiewende und des Gesetzes zur Wiederherstellung der Biodiversität erreicht werden können. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury, die sich dabei auf die Ergebnisse von Wettbewerben (Hackathon, Wettbewerb der Innovatoren etc.) stützt, die von den Ministerien organisiert werden.

 

Neben der Schaffung dieses Inkubators gab die Ministerin den Start eines Wettbewerbs für Start-ups der 12 grandes écoles (Hochschulen) und der Mitarbeiter des Umweltministeriums bekannt. Ziel ist es, die im Ministerium vorhandene Kreativität in die Gründung von Start-ups umzusetzen.

 

Quelle

Ségolène Royal et Emmanuel Macron lancent l’appel à projets « Green Tech » pour développer les 14 premiers objets innovants de la transition écologique, Mitteilung des Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, 09.02.2016

 

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr