Discovery Programm (NASA): Missionsentwurf „GEMS“ mit französischer Messtechnik gewählt

Im Rahmen der im Juni 2010 im Discovery-Programm [1] gestarteten Ausschreibung hat die NASA drei Raumfahrtprojekte ausgewählt, darunter den europäischen Missionsvorschlag „GEMS“ (GEophysical Monitoring Station). Bevor die NASA im Sommer 2012 ihre endgültige Entscheidung trifft, werden insgesamt drei Millionen Dollar für die Weiterentwicklung dieser Projekte bereitgestellt.

 

Das Ziel dieser Mission besteht darin, die Struktur und Zusammensetzung des Marsinneren mit Hilfe eines geophysikalischen Observatoriums zu erforschen. Die am Projekt beteiligte französische Forschergruppe des CNRS und der Universität Paris-Diderot-IPGP [2] wird in Zusammenarbeit mit EADS-SODERN, ISAE/OMP und der Universität von Nantes den Breitband-Seismometer der Messstation entwickeln. Andere Subsysteme für Seismik-Experimente werden vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und dem Imperial College in London gebaut. Ein zusätzlicher Sensor für die Wärmeflussmessung wird vom Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof geliefert.

 

Die Lebensdauer des geophysikalischen Observatoriums wird ein Marsjahr bzw. ca. zwei Erdjahre (knapp 687 Tage) betragen. Die dabei erhaltenen Messergebnisse der seismischen Aktivität, des internen Wärmeflusses sowie der winzigen Schwankungen der Planetenrotation werden unter anderem das Wissen über die Entstehung der tellurischen Planeten verbessern.

 

Die Ziele der beiden anderen von der NASA für die letzte Runde ausgewählten Missionen sind die Erforschung der Zusammensetzung eines Kohlenwasserstoffsees auf dem Titan (TIME), dem größten Mond des Planeten Saturn, und die Untersuchung eines Kometenkerns (Comet Hopper).

 

[1] Ziel der Discovery-Missionen ist die Erkundung des Sonnensystems mit einem begrenzten Missionsvolumen von jeweils 500 Millionen US-Dollar.

[2] IPGP: Pariser Institut für Geophysik

 

 

Kontakt:

Philippe Lognonné, Foscher am CNRS – Tel: 0049 1 45 11 41 31 – E-Mail: lognonne@ipgp.fr

 

Quelle:

Pressemitteilung des CNRS – 19.05.2011 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2185.htm

 

Redakteur: Lucas Ansart, lucas.ansart@diplomatie.gouv.fr