Projektaufruf „Exzellenzanlagen“

Die Ministerin für Hochschulen und Forschung, Valérie Pécresse, und der Generalkommissar für Investitionen, René Ricol, haben die 52 erfolgreichsten Projekte der ersten Ausschreibung „Exzellenzanlagen“ bekanntgegeben. Dieser mit insgesamt 1 Milliarde Euro dotierte Projektaufruf gibt den französischen Laboratorien die Möglichkeit im Dienste des Wissenszuwachses und der Innovation wissenschaftliche Spitzenanlagen zu erwerben und somit Forschungsarbeiten von Weltniveau durchzuführen.


Insgesamt wurden 336 Projekt-Bewerbungen für den ersten im Juni 2010 gestarteten Projektaufruf eingereicht. 52 Projekte wurden auf der Grundlage der Beurteilung und Empfehlungen einer internationalen Jury unter dem Vorsitz von Philippe Le Prestre, Professor und Leiter des Institutes Hydro-Quebec (Kanada), ausgewählt.

Für diese erste Ausschreibung stehen den Gewinnern 340 Millionen Euro zur Verfügung:


  • 260 Millionen Euro sind sofort für den Kauf von notwendigen Ausrüstungen verfügbar und wie folgt aufgeteilt:
    • 24 Projekte erhalten zwischen 1 und 5 Millionen Euro
    • 16 Projekte erhalten zwischen 5 und 10 Millionen Euro
    • 12 Projekte erhalten mehr als 10 Millionen Euro.


  • 80 Millionen Euro stammen aus den Zinsen des fest angelegten Geldes und werden den ausgewählten Projekten innerhalb der nächsten 10 Jahre zur Verfügung gestellt, um die langfristige Finanzierung von Forschungsanlagen sowie ihre Wartung und ihren Betrieb abzusichern. Auf diese Weise sind der Kauf dieser Anlagen und ein Teil der Betriebskosten, wie beispielsweise für die Wartung, sowie die Kosten für notwendiges Personal beim Aufbau und der Entwicklung der Anlagen abgedeckt.


Diese 52 ausgewählten Projekte umfassen alle Forschungsbereiche: 10% Informatik, 10% Geistes- und Sozialwissenschaften, 15% Umweltwissenschaften, 17% den Energiebereich, 19% die Nanotechnologien und 29% den Bereich Biologie-Gesundheit.


Diese Anlagen kommen auch folgenden Bereichen zugute:


  • der Mathematik und der Modellierung, für die immer stärkere Rechenkapazitäten erforderlich sind: Dies gilt insbesondere für das Projekt „EQUIP@MESO“, in dessen Rahmen ein Computernetzwerk angestrebt wird, das zur regionalen Infrastruktur für Hochleistungsrechnen werden soll,
  • den Geistes- und Sozialwissenschaften, die auf Bibliotheken und digitale Datenbanken angewiesen sind. Ein Beispiel ist die Plattform „DIME-SHS“ zur Sammlung und Verbreitung sozialer Angaben.
  • der Physik, wo im Rahmen der Projekte „ROCK“ und „SOCRATE“ jeweils neue Materialien und neue Möglichkeiten zum Auffangen der Sonnenenergie entwickelt werden sollen
  • den Umweltwissenschaften mit Projekten wie „IAOOS“, dessen Ziel ein besseres Verständnis des Klimawandels durch Messung der Eigenschaften der Ozeane und der Atmosphäre ist.
  • den Lebenswissenschaften mit Projekten wie „IVTV“, das auf das Verständnis der Zellalterung abzielt, oder „FIGURES“, in dessen Rahmen innovative Methoden der Gesichtschirurgie entwickelt werden sollen.
  • den Informations- und Kommunikationswissenschaften mit dem Projekt „FDSOI11“, das auf die Entwicklung einer neuen Generation von elektronischen Bauelementen abzielt.


Diese sehr unterschiedlichen Projekte, offenen Plattformen, Verbund- bzw. Kooperationsprojekte, kommen sowohl allen Forschern des Landes zugute, unabhängig vom Standort der Anlagen, als auch der Industrie, und zwar dank der Partnerschaften zwischen den staatlichen Forschungslaboratorien und den Unternehmen.


Valérie Pécresse und Réné Ricol hoffen, dass diese staatlichen Zuwendungen eine Hebelwirkung haben und durch Co-Finanzierungen der Gebietskörperschaften und privater Partner ergänzt werden.


Quelle:

Pressemitteilung des Ministeriums für Hochschulen und Forschung – 20.01.2011

Redakteur:

Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr