Schlussfolgerungen der wissenschaftlichen Konferenz „Putting Outbreaks into perspective“ (Berlin, 24.03.2017)

Durch die Zunahme einer grenzüberschreitenden Mobilität von Menschen sowie des Handels mit Tieren, Lebensmitteln und Futtermitteln, steigt die Bedrohung einer möglichen Ausbreitung von (gefährlichen) Krankheitserregern und Infektionskrankheiten. Ob durch einen unwissenden Reisenden oder einen Vektor, Pathogene können innerhalb kürzester Zeit an jeden beliebigen Ort der Welt gelangen. Allerdings müssen daraus entstehende Ausbrüche und ihre Konsequenzen für Deutschland und Frankreich richtig bewertet bzw. in die richtige Perspektive gerückt werden: Seit 2015 wird die öffentliche Diskussion von Ebola oder Zika dominiert, und dass obwohl Masern, Influenza, akute Gastroenteritiden oder Infektionen mit tropischen Krankheiten infolge einer Urlaubsreise eine deutlich größere Public Health-Relevanz für Deutschland und Frankreich haben.

Den Organisatoren war es wichtig, das Publikum während der eintägigen Veranstaltung zum Perspektivenwechsel zu ermuntern und Ausbrüche von Infektionskrankheiten aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Während in der ersten Hälfte des Tages die Bewältigung von Ausbrüchen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene vorherrschende Diskussionsthemen waren, wurden am Nachmittag die Ausbrüche von Infektionskrankheiten aus der Perspektive der Gesundheitssicherheit, der Nichtregierungsorganisation und der Impfhersteller betrachtet.

Große Einigkeit herrschte bei Teilnehmern und Rednern dahingehend, dass es nicht akzeptabel sei, dass es durch vermeidbare Infektionskrankheiten wie Masern immer noch zu Todesfällen in hochentwickelten Industrienationen kommt und auch beispielsweise die von einer Grippewelle ausgehenden Gefahren für die Bevölkerung zu wenig kommuniziert werden.

Link zur Pressemitteilung: http://virchowvillerme.eu/de/

Quelle: Wissenschaftsabteilung der Französischen Botschaft und Centre Virchow-Villermé