DCNS investiert in den Bereich Meeresenergien

Der Generaldirektor der französischen Marine-Werft DCNS, Patrick Boissier, erklärte in einem Interview, dass er bereit sei, umfangreiche Mittel in erneuerbare Meeresenergien (EME) zu investieren und diesen Bereich vielseitiger zu gestalten. „Die EME stehen heute dort, wo die Windenergie vor 10 Jahren stand. Wir glauben, dass die erneuerbare Meeresenergie in zehn Jahren zu dem werden kann, was heute die Windkraft-Industrie ist. Wir wollen diese Chance zu nutzen. Und wir werden sicherstellen, dass DCNS in diesem Bereich in zehn Jahren ein wichtiger Akteur ist“. Aus diesem Grund plant der Konzern Investitionen im zweistelligen Millionenbereich für schwimmende Windkraftanlagen, Wellenkraftwerke, thermische Meeresenergie und Wellenenergie.

Ende 2009 gründete der Marinekonzern ein Kompetenzzentrum für Meeresenergien in Brest [1], dessen Ziel es ist, die Investitionen des DCNS im Bereich der erneuerbaren Meeresenergien zu erhöhen. Es umfasst mehrere Projekte, die auf industrieller Ebene ausgebaut werden könnten, wie z.B. WINFLO (schwimmende Windenergieanlage) in der Bretagne, die Meeresturbinen im Ärmelkanal und das Projekt zur Umwandlung thermischer Meeresenergie (OTEC / Ocean Thermal Energy Conversion) in La Reunion.

 

Unter der Leitung von Nass&Wind Industrie vereint das Projekt WINFLO (Wind turbine with innovative design for Floating Lightweight Offshore), das 2008 offiziell vom „Pôle Mer Bretagne“ [2] anerkannt wurde, sechs Partner aus Industrie und Wissenschaft: Nass&Wind Industrie, DCNS, Saipem, In Vivo Environnement, das IFREMER [3] und die Ingenieurhochschule ENSIETA.

 

Ziel von WINFLO ist die Entwicklung eines Prototyps einer schwimmenden Windenergieanlage in Echtgröße, seine Errichtung vor der Küste der Bretagne und seine Vernetzung mit dem nationalen Stromnetz. Die Anlage wird einen Teil der Energieversorgung in der Bretagne abdecken. Wirtschaftlich ist dieses Konzept ebenfalls sehr interessant, da es nur einer vereinfachten Wartung für eine optimale Stromerzeugung bedarf und für Wassertiefen über 50 m geeignet ist.

 

Laut Angaben der DCNS könnten durch dieses Projekt bis 2020 in Frankreich 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Ab 2012 wird ein Prototyp in Echtgröße mit 3 MW an der bretonischen Küste getestet und an das Stromnetz angeschlossen. Die Daten werden über ein Jahr gesammelt.



Quelle:

„Energies marines : le nouveau Credo du DCNS“, Enerzine.com – 04.01.2011
http://www.enerzine.com/7/11061+energies-marines—le-nouveau-credo-du-dcns+.html

Redakteurin:

Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr