Hochspannung zwischen Spanien und Frankreich: 320 000 Volt!

Nach jahrelangen Diskussionen und monatelangen öffentlichen Debatten wurde letzte Woche die Stromversorgungsverbindung zwischen Spanien und Frankreich als gemeinnützig anerkannt und genehmigt. Damit hat der französische Netzbetreiber RTE alle ausstehenden Baugenehmigungen erhalten und könnte bereits im Sommer mit dem Bau beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2014 vorgesehen.

 

Es handelt sich hierbei um ein großes und seit langem erwartetes Projekt.

 

Die Stromübertragungskapazität ist seit vielen Jahren deutlich zu gering – nur 1400 MW -, wodurch es zu großen Engpässen in der transeuropäischen Stromversorgung kommt. Jetzt soll durch die neue Verbindung zwischen dem französischen Baixas, westlich von Perpignan, und Santa Llogaia in Spanien, südwestlich von Figueras, die Kapazität verdoppelt werden (bis 2800 MW). Die Entfernung zwischen beiden Stationen beträgt etwa 60 km – 35 km auf der französischen Seite und allein 8,5 km unter den Pyrenäen. Nach zahlreichen Umweltdebatten wurde entschieden, die Leistung via HGÜ-Leitungen (Hochspannungs-Gleichstromübertragungsverbindung) in der Erde zu übertragen.

 

Ein umweltpolitischer Aspekt, der ebenfalls bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt wurde, ist, dass die in Spanien in großen Mengen erzeugte erneuerbare Energie leichter nach Frankreich und in die anderen europäischen Ländern transportiert werden kann. Aus diesem Grund zählt dieses Projekt zu den Prioritäten der Europäischen Union, die es mit 250 Millionen Euro fördert. Die Gesamtkosten werden auf 700 Millionen Euro geschätzt.

 

In einem nächsten Schritt werden sich die Minister beider Länder am 23. Mai 2011 in Madrid treffen, um den genauen Streckenverlauf der Übertragungsverbindung festzulegen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.rte-france.com/ (teilweise auf Englisch)

 

 

Quelle: – Enerpresse 10320 – 06.05.2011

–  www.economie.gouv.fr ; JORF n°0103, Seite 7628 – 4.05.2011

 

Redakteurin: Edith Chezel, edith.chezel@diplomatie.gouv.fr, www.wissenschaft-frankreich.de