Erstes Exzellenzinstitut (IEED) im Bereich Pflanzenchemie und Biokraftstoffe

Der Generalkommissar für Zukunftsinvestitionen, Louis Gallois, der Präsident des Unternehmens PIVERT, Jean-François Rous, und die Generaldirektorin der französischen Forschungsförderagentur (ANR), Pascale Briand, unterzeichneten am 6. Juni 2013 das Finanzierungsabkommen für den Start des ersten „Exzellenzinstituts für emissionsfreie Energien“ (IEED) [1]: PIVERT (Picardie pflanzliche Innovationen Lehre und technologische Forschung).

 

 

 

Das in Compiègne angesiedelte Exzellenzinstitut PIVERT wird sich auf die Pflanzenchemie, die Technik und den Betrieb von Bioraffinerien der dritten Generation und auf forstwirtschaftliche bzw. aus Ölpflanzen gewonnene Biomasse spezialisieren. Die Arbeit dieses ersten europäischen Zentrums, das die Umwandlung von Biomasse aus Ölpflanzen in nachhaltige Chemikalien anstrebt, zielt auf verschiedene Anwendungsfelder ab: Ernährung, Gesundheit, Kosmetik, Baustoffe, etc. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die thermische Verarbeitung von Biomasse, die katalytische Chemie und die industrielle sogenannte „weiße“ Biotechnologie.

 

 
Aufbauend auf dem Konzept der industriellen Ökologie (die Nebenprodukte bestimmter Tätigkeiten werden als Rohstoffe für andere Aktivitäten genutzt) ist das IEED PIVERT ein interdisziplinäres Projekt. Dadurch sollen Fortschritte in der industriellen Ökologie erzielt, Bildungsangebote, die an diesen zukunftsweisenden Wirtschaftssektor angepasst sind, entwickelt und 5.000 Arbeitsplätze durch die industriellen Partner geschaffen werden.

 

 
An diesem Projekt sind Universitäten, Forschungszentren, Unternehmen und private Akteure beteiligt. Es wird im Rahmen des Programms Zukunftsinvestitionen mit 64,25 Mio. Euro über 10 Jahre gefördert. Weitere Unterstützung erhält es von den Gebietskörperschaften, insbesondere von der Region Picardie und der Gemeinde Compiègne. Das Projekt wird von der „vereinfachten“ Aktiengesellschaft (SAS) PIVERT verwaltet, zu deren Aktionäre Sofiprotéol, Rhodia, Maguin, PCAS, SNC Lavallin, die IAR-Cluster, die UTC, die Universität Picardie Jules Verne, die Technische Universität von Troyes und das CNRS (Zentrum für wissenschaftliche Forschung) gehören.

 

 

 

[1] Beim IEED geht es darum, eine kleine Anzahl von Instituten innerhalb weltweit anerkannter technologischer Innovationscampus zusammenzubringen, die Bildungseinrichtungen, staatliche und private Zentren für angewandte Forschung, Mittel für das Prototyping und gegebenenfalls industrielle Demonstrationen und Wirtschaftsakteure an einem Ort vereinen. Die Projekte sind auf zukunftsweisende Energie- und Klimabereiche ausgerichtet, insbesondere auf die Energieeffizienz von Gebäuden, Möglichkeiten zur Energieeinsparung, Meeres- und Solarenergien, Pflanzenchemie, industrielle Biotechnologien für die Energiegewinnung und Smart-Grids für das Energiemanagement. Im Oktober 2010 wurde im Rahmen des Programms Zukunftsinvestitionen eine Ausschreibung für Projekte zum Thema „Thematische Exzellenzinstitute für CO2-freie Energien“ ins Leben gerufen – für die Förderung von 10 IEED steht insgesamt 1 Milliarde Euro zur Verfügung [2]. Zur Abdeckung aller strategischen und industriellen Prioritäten im Bereich der CO2-freien Energien wurde 2011 eine zweite Ausschreibung gestartet. 9 Gewinner gingen aus diesen beiden Ausschreibungen als IEED hervor.

 

 

 

[2] Weitere Informationen unter: https://www.wissenschaft-frankreich.de/newsletters/wissenschaft-frankreich-206/

 

 

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie – 12.06.2013 – http://www.developpement-durable.gouv.fr/Signature-de-la-convention-de,32986.html

 

Redakteurin: Hélène Benveniste, helene.benveniste@diplomatie.gouv.fr