Das gewerbliche Eigentum der Unternehmen wird untersucht

Um das Wachstum durch Innovation anzukurbeln, ist es wesentlich, dass die Unternehmen das gewerbliche Eigentum als eine strategische Waffe betrachten. Um herauszufinden, wie weit verbreitet dieser Standpunkt in Frankreich ist, hat die Rechtsberatung für gewerbliches Eigentum Lavoix ihr erstes Barometer zum gewerblichen Eigentum erstellt. Zu diesem Zweck wurde ein repräsentativer Querschnitt aller Unternehmen sämtlicher Industriebereiche befragt. „Die Besonderheit dieses Barometers liegt darin, dass wir die Hauptinteressenten, die Verantwortlichen für geistiges Eigentum, direkt befragt haben“, erklärt Philippe Blot, Präsident von Lavoix.

 

Das Barometer wird am 15. Juni 2012 veröffentlicht. Die Studie ergab, dass die Befragten im Allgemeinen der Ansicht sind, dass ihre Rolle selbst innerhalb ihres Unternehmens als nicht strategisch genug angesehen wird. „Dies ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt für die wenig strategische Rolle des gewerblichen Eigentums“, so Philippe Blot.

 

Des Weiteren ist das gewerbliche Eigentum innerhalb eines Unternehmens sehr zersplittert. Es ist nur in 35% der Fälle direkt mit der höchsten Ebene verbunden, d.h. zu zwei Drittel hängt es hauptsächlich von der Rechts- (31%) oder der Innovationsabteilung (26%) ab. Es steht also vor allem der technische und nicht der strategische Aspekt im Vordergrund. „Am besten wäre es, wenn diese Aktivität stärker mit der Marketingleitung verbunden wäre, da sie sich als erstes mit der Nutzung des geistigen Eigentums befasst, um dem Unternehmen eine Monopolstellung und somit höhere Handlungsspannen auf dem Markt zu sichern“, erklärt Philippe Brot. Laut der Umfrage ist dies bislang nur in 1% der Unternehmen der Fall.

 

Die Studie zeigt außerdem, dass ein Unternehmen nur geringe finanzielle Mittel für gewerbliches Eigentum aufwendet: Durchschnittlich sind nur 5% der F&E-Ausgaben und 0,25% des Jahresumsatzes dafür vorgesehen. Bei den KMU, die weniger als 35 Millionen Euro Umsatz generieren, sind es 1,12%. Dies bestätigt, dass sich die Geschäftsführer der KMU stärker der Bedeutung von gewerblichem Eigentum zum Schutz ihrer Innovationen bewusst sind.

 

Der größte Schwachpunkt bleibt die Aufwertung der Rechte an geistigem und gewerblichem Eigentum, die in Frankreich noch in den Kinderschuhen steckt.

 

Ein letzter wichtiger Indikator ist die Anzahl der Patente: Pro 1.000 Mitarbeiter werden nur 4,8 Patente eingereicht – fünf Mal weniger als in den USA.

Quelle:

Artikel aus Les Echos – 29/05/2012 – http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/innovation-competences/technologies/0202074937563-la-propriete-industrielle-des-entreprises-a-l-etude-327748.php

 

Redakteurin:

Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr