Dreijähriges Bestehen der Forschungsallianz Aviesan

Die Forschungsministerin Fioraso würdigte aus Anlass des dreijährigen Bestehens der Forschungsallianz Aviesan deren Arbeit als Instrument zur Koordinierung der nationalen Forschungspolitik.

Die Ministerin war zuvor mit den Präsidenten der fünf bestehenden Forschungsallianzen zu einer Bestandsaufnahme der Arbeitsweise der Allianzen drei beziehungsweise zwei Jahre nach ihrer Gründung zusammengetroffen.

 

In ihrer Ansprache am 4. Juli 2012 aus Anlass des dritten Gründungstages von AVIESAN, die seinerzeit als erste der Forschungsallianzen ins Leben gerufen worden war, hob Geneviève Fioraso als erstes die Schaffung einer einzigen Anlaufstelle für die Unternehmen hervor; dadurch werde eine „bessere Sichtbarkeit“ gewährleistet. Sie bezeichnete  die abgestimmte europäische Positionierung von Aviesan als „von besonderem strategischen Interesse“ in einem Augenblick, in dem mit dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission über das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont 2020“ verhandelt werde; das gelte in gleicher Weise ganz allgemein für internationale Gespräche. Unter Hinweis auf die von Aviesan definierten wissenschaftlichen Ziele stellte die Ministerin deren Übereinstimmung mit der nationalen Strategie für Forschung und Innovation und den Zielen von „Horizont 2020“ fest; dies sei für die anderen thematischen Forschungsallianzen gleichfalls der Fall.

 

Man müsse sich – so Geneviève Fioraso weiter – die Frage nach den Strukturen der Forschungsallianzen und ihrer Entwicklung stellen. Ganz allgemein sei sie mit der Übernahme ihres Amtes als Forschungsministerin die Verpflichtung eingegangen, das „Gesamtsystem, Hochschulwesen und Forschung“ zu vereinfachen. Sie wünsche deshalb auch die Rolle der Forschungsallianzen klarzustellen. Der Platz der Forschungsallianzen werde im Übrigen auch ein Thema der Generalstände der Forschung sein, die für Herbst 2012 vorgesehen seien. Die Forschungsallianzen seien im Rahmen der breit angelegten Gesprächsrunden der verschiedenen Akteure der Forschung, der Studierenden, des Wirtschaftslebens und der Zivilgesellschaft ebenfalls gefordert.

 

Neben der Frage der Vereinfachung der französischen Forschungslandschaft (geographische Problemachse; thematische Problemachse) müsse man von einer Allianz wie Aviesan die Definition von Indikatoren der Auswirkungen und des Standortes der Lebens- und Gesundheitswissenschaften erwarten. Dies werde u.a. als Werkzeug dazu dienen, die Forschungsförderorganisationen bei der Ausarbeitung ihrer Programme zu unterstützen. Auch könne Aviesan einen Beitrag dazu leisten, die am stärksten strukturfördernden Zukunftsinvestitionen in die französische Forschungslandschaft einzuordnen.

 

Aviesan möge sich weiter der Aufgabe annehmen, die Attraktivität der wissenschaftlichen Berufe zu erhöhen. Sie würde es auch – so Geneviève Fioraso – begrüßen, wenn Aviesan dazu beitrüge, das tägliche Leben der Forscher in ihren Einrichtungen zu erleichtern.

 

In der Verbesserung der berufsbegleitenden Weiterbildung liege für Aviesan ebenfalls eine Aufgabe, um den Reichtum und die Besonderheiten aller in ihr zusammengeschlossenen Akteure im Sinne einer gegenseitigen Befruchtung miteinander zu verbinden. Auch das sei ein Feld, um sich mit den anderen Forschungsallianzen abzustimmen.

Quelle:

– Pressemitteilung von Kooperation International – 09.07.2012 – http://www.kooperation-international.de/detail/info/frankreich-forschungsministerin-genevieve-fioraso-wuerdigte-am-472012-aus-anlass-des-3-gruendun.html

 

Redakteur: Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.