François Hollande legte im Wahlkampf um die Präsidentschaft seine Pläne im Bereich Bildung und Forschung dar

François Hollande stellte seinen Wahlkampf unter das Motto „Le changement c‘est maintenant“. Dieses verband er mit 60 Selbstverpflichtungen, die auch seine Pläne im Bereich Bildung und Forschung darlegen.

 

Das nationale Erziehungswesen und die Verbesserung der Zukunftschancen der heranwachsenden Generation sind für François Hollande zentrale Themen seiner Wahlversprechen. Der „crédit d‘impôt recherche“ (CIR) und das „Programm Zukunftsinvestitionen“ werden von ihm nicht in Frage gestellt. Er verspricht die Förderung der Neuen Technologien und die flächendeckende Digitalisierung des französischen Staatsgebietes binnen 10 Jahren. Das Kernreaktorprojekt der dritten Generation (EPR) Flamanville will er fertigstellen, das Kernkraftwerk Fessenheim abschalten.

 

 

Die während seines Wahlkampfes formulierten Selbstverpflichtungen („engagements“) enthalten im Einzelnen folgende Aussagen zu Bildung und Forschung:

Nationales Erziehungswesen, Schulen und Hochschulen

  • François Hollande wird die Zuwendung an die Eltern zur Deckung der mit dem Schuljahrbeginn verbundenen Kosten um 25 % erhöhen (Engagement 15).
  • Er wird die staatlichen Zuwendungen für Schulen in den Orten erhöhen, die es am nötigsten haben (Engagement 25).
  • Er wird binnen fünf Jahren 60 000 zusätzliche Stellen im Erziehungswesen schaffen (Engagement 36).
  • Er wird alles Notwendige dafür tun, dass alle Kinder unter drei Jahren in die vorschulische Betreuung einbezogen werden (Engagement 37).
  • Er wird bei der Zuweisung zusätzlichen Personals den Vor- und Grundschulen Priorität einräumen (Engagement 38).
  • Er wird einen „Nationalen Plan für künstlerische Erziehung“ ins Leben rufen (Engagement 44).
  • Er wird die ersten Abschnitte eines Hochschulstudiums reformieren und das Hochschulreformgesetz von 2007 (LRU) so umgestalten, dass eine echte Autonomie der Hochschulen durch kollegiale und demokratische Leitungsstrukturen gewährleistet ist (Engagement 39).

 

 

 

Forschung und Technologie

  • François Hollande will der Belebung der Produktion, der Verbesserung  der Lage auf dem Arbeitsmarkt und der Förderung des wirtschaftlichen Wachstums neue Impulse verleihen (Engagement 3). Hierzu gehört als eine Priorität die Politik zur Stärkung der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU / PME, Engagement 2).
  • Zu diesem Zweck wird u.a. der „ Steuergutschrift für Forschung “ (CIR) für die KMU / PME vereinfacht und leichter zugänglich gemacht werden.
  • Er wird die Umsetzung des „Programms Zukunftsinvestitionen“ beschleunigen und darüber wachen, dass in Frankreich keine „universitären und wissenschaftlichen Wüsten“ entstehen. Zu diesem Zweck wird er Kooperationen und Vernetzungen fördern (Engagement 39).
  • Für den Austausch zwischen französischen und ausländischen Universitäten wird er Impulse setzen. Den Runderlass betreffend die ausländischen Studenten wird er außer Kraft setzen. (Engagement 39).
  • Er will, dass Frankreich im Bereich der marinen Energietechnologien die führende Rolle in Europa übernimmt (Engagement 6).
  • Er wird sich für ein europäisches Budget (2014 – 2020) im Dienste der „Großen Zukunftsprojekte“ einsetzen (Engagement 12). Zu diesem Zweck wird er die Schaffung  neuer Finanzierungsinstrumente unterstützen, um innovative industrielle Programme auf den Weg zu bringen; insbesondere in den Bereichen Grüne Technologien und schienengebundener Gütertransport.
  • Er wird mit großem Nachdruck die Erzeugung von Energie mittels alternativer Technologien vorantreiben und in diesem Sektor die Schaffung und Entwicklung französischer Produktionslinien unterstützen.
  • Er verpflichtet sich, in der Perspektive des Jahres 2025 den Anteil der nuklearen Energieerzeugung von z.Zt. 75 % auf 50 % zu verringern. In diesem Rahmen will er das KKW Fessenheim stilllegen. Er gewährleistet die größtmögliche Sicherheit der in Betrieb bleibenden KKW. Ganz allgemein wird er die Modernisierung der französischen Nuklearindustrie weiterverfolgen.Das Kernreaktorprojekt der dritten Generation (EPR) Flamanville will er fertig stellen und das Kernkraftwerk Fessenheim abschalten.
  • Er will binnen zehn Jahren die Zugänglichkeit ganz Frankreichs an ein digitales Hochgeschwindigkeitsnetz sicherstellen (Engagement 4).

 

 

Quelle: http://www.parti-socialiste.fr/dossier/le-projet-de-francois-hollande
Redaktion: 07.05.2012 von Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT – Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.