Hochschulbildung und Forschung

 

Die Ministerin für Hochschulen und Forschung, Geneviève Fioraso, hat am 20. März 2013 im Ministerrat den Gesetzentwurf für Hochschulbildung und Forschung vorgelegt – zwei Bereiche, die für die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Frankreich von vorrangiger Bedeutung sind. So sollen den Hochschulen und der Forschung die Mittel zur Verfügung gestellt werden, die zur Umsetzung der gesetzten Ziele notwendig sind. Dazu gehört die Schaffung von 5000 Arbeitsplätzen in den kommenden 5 Jahren, d.h. 1000 Stellen pro Jahr. Der Ende Januar beschlossene Sparhaushalt sieht keine Kürzungen für den Betrieb der Hochschulen vor.

 

Im Gesetzentwurf werden vier Schwerpunkte gesetzt.

 

An erster Stelle steht der Erfolg im Studium. Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass bis 2020 50 % der Studierenden einen Hochschulabschluss (Bachelor) erwerben. Um diesen Erfolg im Studium zu erreichen, sieht der Gesetzentwurf Folgendes vor:

 

–  Stärkung der Rolle des Ministeriums für Hochschulen und Forschung bei der Koordinierung einer Gesamtstrategie für die Hochschulbildung nach dem Abitur

–  Verbesserung der Sichtbarkeit des Bildungsangebots

–  Verbesserung der Bildungsberatung von Absolventen mit einem technischen oder berufsorientierten Abschluss

–  Bestätigung der Notwendigkeit einer progressiven Spezialisierung der Studierenden, einer Verdoppelung der dualen Ausbildungsplätze und des Ansporns von Studierenden und Forschern zu mehr internationaler Mobilität.

 

Neue Zielsetzungen für die Forschung:

 

Mit dem Gesetzentwurf soll dem Staat seine strategische Rolle zurückgegeben werden, d.h. er legt eine nationale Strategie für Forschung fest, setzt einen strategischen Rat für Forschung und einen Hohen Rat für die Bewertung von Forschung und Hochschulen ein, erleichtert den Wissenstransfer in die Wirtschaft und erklärt diesen zur öffentlichen Aufgabe der Hochschulen und der Forschung. Die Öffnung der Fachbereiche, der Studiengänge, der Einrichtungen und der Standorte trägt ebenfalls zum Wandel bei. Auch die Verbesserung der demokratischen Arbeitsweise der Hochschulgremien, durch die Gründung eines ″Akademischen Rats″, die Stärkung der Rolle außenstehender Persönlichkeiten und die Einführung der Parität in der Zusammensetzung der Räte, sind weitere Werkzeuge des Wandels. Die Öffnung der Hochschulen für ihr Umfeld, die Gesellschaft, die Wirtschaft, für die gesamte Welt wirkt sich ebenfalls förderlich auf die Mobilität der Studierenden und Forscher aus. Dazu gehören beispielsweise Angebote von Kursen in Fremdsprachen im Rahmen von Abkommen mit ausländischen Hochschulen oder von EU-finanzierten Programmen.

 

 

Quelle: Veröffentlichung des französischen Ministeriums für Hochschulen und Forschung – 20.03.2013 –  http://www.enseignementsup-recherche.gouv.fr/cid70905/communication-de-g.fioraso-au-conseil-des-ministres.html

 

Übersetzer: Gilles Dréan, Jana Ulbricht