Klare Zunahme von KMU-Patenten in Frankreich

Trotz Finanzkrise lassen die Bestrebungen der französischen KMU im Bereich gewerbliches Eigentum nicht nach. Einer kürzlich veröffentlichten Studie des nationalen Instituts für geistiges Eigentum (INPI) zufolge sind die Patentanträge der KMU 2011 sogar um 7,9% und die der  mittelgroßen Unternehmen [1] um 6,2% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Gegensatz dazu haben die französischen Großkonzerne deutlich weniger Patente als im Vorjahr eingereicht (-5,4%). Die Gesamtanzahl der in Frankreich beantragten Patente ist insgesamt leicht gestiegen (+0,8%).

 

Im Gegensatz dazu liegt die durchschnittliche Anzahl an Patentanträgen pro Unternehmen bei Konzernen (17,3) höher als bei mittelgroßen Unternehmen (2,5) und KMU (1,4). „Jedoch hat jedes Patent für sie einen höheren strategischen Wert. Die Einreichung von Patenten verleiht ihnen mehr Gewicht bei Kooperationen mit Laboren oder großen Unternehmen für die Entwicklung von Innovationen“, erklärt Laurence Joly, Direktorin des Observatoriums für geistiges Eigentum des INPI. „Das Patent dient den Investoren auch als Sicherheit für Kapitalerhöhungen.“

 

51,7% der KMU-Patente wurden auch auf europäischer (EPA – europäisches Patentamt) oder internationaler Ebene (PCT – Vertrag über die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens) eingereicht. Mit 67,3% Patentanmeldungen überflügelten die mittelgroßen Unternehmen hier sogar die Großkonzerne (62,5%). „Entgegen der landläufigen Meinung zeigen diese Zahlen, dass die französischen Unternehmen international ausgerichtet sind und über eine echte Marktstrategie verfügen“, so Laurence Joly.

 

Die wichtigsten thematischen Schwerpunkte der französischen KMU und der mittelgroßen Unternehmen liegen insbesondere bei den Medizintechnologien, mit 71% der Patente, und im Baugewerbe (75%). Andere Schwerpunkte sind die Audio-Video-Techniken, die Datenverarbeitung und die Biotechnologien. In den Bereichen Rüstung, Verkehr oder in der Schwerindustrie sind die KMU hingegen wenig vertreten.

 

[1] Mittelgroße Unternehmen beschäftigen zwischen 250 und 5.000 Personen und haben einen Umsatz von weniger als 1,5 Milliarden Euro.

 

 

Quelle:

– Artikel aus Les Echos – 25/09/2012 – http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/innovation-competences/technologies/0202276598423-les-brevets-des-pme-en-nette-hausse-365149.php

 

Redakteurin:

Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr