Industrie der Zukunft und Neuausrichtung der Kompetenznetze

Die 2005 ins Leben gerufene Politik der Pôles de compétitivité (Kompetenznetze) und die zweite Etappe der im Frühjahr 2015 gestarteten Nouvelle France industrielle (neue französische Industriepolitik) gehören zu den wichtigsten Grundpfeilern der französischen Industriestrategie. Eine Reform der Politik der Pôles de compétitivité (Pdc) wird notwendig, um diese künftig mit der neuen französischen Industriepolitik verknüpfen und die neuen Kompetenzen der Regionen bei der wirtschaftlichen Entwicklung berücksichtigen zu können.

 

Die Pdc sind in den letzten zehn Jahren zu wichtigen Akteuren bei der Unterstützung von Unternehmen geworden: Sie haben über 1.000 Maßnahmen zur Ausbildung und Weiterentwicklung von Kompetenzen für ihre Mitgliedsunternehmen umgesetzt und haben fast 1.600 gemeinsame Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 6,8 Milliarden Euro für F&E realisiert, die zusammen von den Unternehmen, dem Staat (in Höhe von 24 % über den interministeriellen Einheitsfonds FUI) und den Gebietskörperschaften (16 %) finanziert wurden. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stehen bei dieser Politik im Mittelpunkt: Sie repräsentieren 86 % der Mitgliedsunternehmen der Pôles, darunter über 1.000 junge innovative Unternehmen (JEI), d. h. mehr als ein Drittel aller JEI. Die Politik der Pdc trägt ebenfalls zu einer ausgewogenen Gestaltung der Gebiete bei und unterstützt die Vernetzung der verschiedenen Akteure.

 

Für ihre dritte Phase (2013-2018) erhielt die Politik der Kompetenznetze neue Impulse, um so ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft noch weiter zu erhöhen. Nach 2,5 Jahren erfolgt eine Bilanz dieser dritten Phase, um die industriellen und territorialen Entwicklungen in Frankreich in der Politik der Pôles besser berücksichtigen zu können. Zu diesem Zweck wird eine Reform umgesetzt, die in drei Schwerpunkte untergliedert ist:

 

  • Sicherstellung einer größeren Vereinbarkeit mit den Zielen der neuen französischen Industriepolitik, insbesondere der Industrie der Zukunft, und eine größere Transparenz bezüglich der Organisation der Pôles. Zu diesem Zweck sollen die Kompetenznetze ermittelt werden, die den stärksten Bezug zu den neun industriellen Lösungen haben.
  • Anpassung der Organisation der Pôles an die neuen Kompetenzen der Region bei der wirtschaftlichen Entwicklung, um diese noch stärker darin einbinden zu können. Die Pdc werden dazu eng mit den Akteuren der Hochschulbildung und Forschung, insbesondere mit Hochschul- und Forschungsverbänden, zusammenarbeiten.
  • Leistungseinschätzung der Pôles im Laufe des ersten Halbjahres 2016 durch eine unabhängige Einrichtung

 

Die Reform, die vor allem den Staat und die Regionalräte einbindet, wurde Anfang 2016 im Rahmen einer Veranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der Pôles de compétitivité gestartet.

 

Nach der Evaluierung und einer Abstimmung wird die Reform am Ende des ersten Halbjahres 2016 in detaillierter Form vorgestellt.

 

 

Quelle:

„L’industrie du futur et le renouveau des pôles de compétitivité“, Mitteilung der französischen Regierung nach dem französischen Ministerrat vom 04/01/2016 – http://www.gouvernement.fr/conseil-des-ministres/2016-01-04/l-industrie-du-futur-et-le-renouveau-des-poles-de-competitiv

 

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr