Messung der Luftverschmutzung durch Tauben

In Zusammenarbeit mit DigitasLbi [1] hat das französische Start-up Plume Lab die Aktion „Pigeon Air Patrol“ in London durchgeführt. Zehn abgerichtete Tauben wurden mit einem Sensor von 25 Gramm und einen Standortbestimmungsgerät GPS ausgerüstet, um die Ozonkonzentration, Stickstoffdioxide und flüchtige organische Verbindungen zu messen. Ziel diese Erprobung ist es, über drei Tage den Grad der Luftverschmutzung in London in der Hauptverkehrszeit zu quantifizieren.

 

Das Start-up hat schon eine Internet- und eine Smartphone-App entwickelt, mit denen der Grad der Luftverschmutzung in ungefähr sechzig Städten weltweit im Stundentakt angezeigt wird. Plume Lab stützt sich dabei auf Daten, die von verschiedenen Einrichtungen veröffentlicht werden, wie z.B. AirParif [2] in Paris.

 

In Zusammenarbeit mit dem französischen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) werden in einem nächsten Schritt Menschen mit einem personengebundenen mobilen Sensor ausgerüstet, mit dem in Echtzeit der Grad der Luftverschmutzung gemessen wird, dem die Person draußen, in Verkehrsmitteln und zu Hause ausgesetzt ist (Quantified Environment). Mit der Unterstützung des London Imperial College werden hundert Beta-Tester in London mit solchen Sensoren ausgestattet. Um die Initiative auf die gesamte Hauptstadt ausweiten zu können, wirbt das Projekt derzeit in einer Förderkampagne auf der Online-Plattform Crowdfunder.co um finanzielle Unterstützung.

 

Mittelfristiges Ziel dieses Projektes ist der Aufbau eines „sozialen Netzwerks“ zur Luftverschmutzung auf der Grundlage der Daten, die von den Nutzern gesammelt wurden.

 

 

[1] DigitasLbi ist eine internationale Behörde im Bereich Digitales.

 

[2] Agentur zur Überwachung der Luftqualität in der Region Île-de-France

 

 

Quelle: „Des pigeons connectés pour surveiller la pollution“, Artikel aus Industrie&Technologies, 17.03.2016 – http://www.industrie-techno.com/des-pigeons-connectes-pour-surveiller-la-pollution.43272#xtor=EPR-25

 

Redakteur: Aurélien Gaufrès, aurelien.gaufres@diplomatie.gouv.fr