Modellierung: Der Ausweg aus der Covid-19 Krise?

Wie man mit Gleichungen die Pandemie eindämmen kann.

Seit Beginn der Covid-19-Pandemie beteiligen sich Wissenschaftler mit ihrem Fachwissen an der öffentlichen Debatte über das weitere Vorgehen: Worauf stützen sie ihre Vorhersagen und Empfehlungen? Wie entwerfen sie verschiedene Szenarien für die Entwicklung der Pandemie, und wie kann dies den politischen Entscheidungsträger nutzen?
Antoine Flahault, Samuel Alizon und Viola Priesemann werden über Modellierung im Bereich der Epidemiologie sprechen und ihre eigenen Arbeiten seit Beginn der Pandemie vorstellen, um die in den letzten anderthalb Jahren erstellten wissenschaftlichen Prognosen zur Eindämmung der Pandemie zu beleuchten.

ÖFFENTLICHE DISKUSSION IN DER FRANZÖSISCHEN BOTSCHAFT IN DEUTSCHLAND. BITTE ANMELDEN.

Dieses Event findet in Person statt. Falls Sie die Veranstaltung vor Ort besuchen möchten, melden Sie sich bitte hier an.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung statt.

Antoine Flahault ist Direktor und Gründer des Instituts für Globale Gesundheit an der Universität Genf. Er war u. a. Gründungsdirektor der Ecole des Hautes Etudes en Santé Publique in Rennes und Ko-Direktor des Centre Virchow-Villermé für Public Health Paris-Berlin. Er hat auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung von Infektionskrankheiten geforscht und insbesondere die Arbeiten über das Chikungunya-Virus im Indischen Ozean koordiniert. Derzeit leitet er die „High-Level Expert Group on COVID-19“ des WHO-Regionalbüro für Europa.

Samuel Alizon ist Forschungsdirektor am CNRS und Mitarbeiter im Labor “Infektionskrankheiten und Vektoren: Ökologie, Genetik, Evolution und Kontrolle” an der Universität Montpellier. Seine Forschungen im Bereich der Evolutionsökologie konzentrieren sich auf die Modellierung von Infektionskrankheiten, insbesondere von menschlichen Viren wie HIV oder SARS-CoV2. Er ist der Autor von Ecologie, évolution et pandémies. Faire dialoguer Pasteur et Darwin, veröffentlicht 2020 beim Points-Verlag.

Viola Priesemann leitet die Forschungsgruppe „Theorie neuronaler Systeme“ am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Seit Beginn der Pandemie beschäftigt sie sich mit der Modellierung der Ausbreitung von Covid-19 und möglichen Eindämmungsstrategien. Im Dezember 2020 initiierte sie eine europaweite Stellungnahme in The Lancet. Sie erhielt im Juli 2021 die Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der deutschen physikalischen Gesellschaft “für ihr herausragendes Engagement, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Corona-Pandemie in den Medien zu vermitteln”.