ForCity bietet eine Lösung für die Entwicklung der Stadt der Zukunft

Stadtentwicklung ist eine komplexe Angelegenheit. So können Planungsentscheidungen einen entscheidenden Einfluss auf den öffentlichen Straßenverkehr und die Verkehrsmittel haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Zu diesem Zweck hat das Lyoner Start-up ForCity eine neue Software zur Simulation einer Stadt entwickelt, mit der Veränderungen in den Infrastrukturen durch Vorhersagemodelle auf der Grundlage umfassender Daten besser ermittelt werden können.

 

ForCity wurde 2014 in Lyon gegründet. Das Start-up entwickelt Softwarelösungen zur Modellierung von Städten. Dabei werden verschiedene Szenarien berücksichtigt, um die langfristigen Auswirkungen geplanter Entscheidungen auf das System „Stadt“ auf unterschiedlichen Ebenen zu bewerten: den Netzbetrieb, die Abfallentsorgung, das Immobilienmanagement oder das Transportwesen. Diese Software ist eine Entscheidungshilfe für Gebietskörperschaften und bei städtischen Umgestaltungsplänen. Die Berechnungen werden auf der Grundlage geographischer Daten des betreffenden Gebiets und mathematischer Modelle erstellt und auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Dieser Prozess erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand. Städte wie Hong-Kong, Dubai, Lille, Paris oder Lyon sind bereits an dieser Modellierung interessiert.

 

In Lyon läuft derzeit ein Vorhaben zur Neugestaltung des Stadtteils Gerland: die Modellierung wird von der Caisse des Dépôts gefördert und von der Lyoner Metropole, EDF, Véolia, dem Start-up Cosmo und ForCity durchgeführt. Die zu testenden Indikatoren, Modelle und Szenarien wurden festgelegt und werden nun in einer Simulation geprüft. Die Simulation soll Ende 2016 abgeschlossen sein. Die größte Schwierigkeit besteht dabei in der Komplexität aller einzubeziehenden Bereiche bei der städtischen Umgestaltung.

 

Die Software wird beispielweise ermitteln, ob die von den Bauträgern favorisierte Lösung unterirdischer Parkhäuser angesichts des Grundwasserspiegels langfristig tragbar ist oder berechnet die bei der Verlängerung einer U-Bahn-Linie sinnvollste Variante, unter Berücksichtigung des zu erwartenden Bevölkerungszuwachses und des finanziellen Aufwandes.

 

 

Quelle: „Mairies 4.0 : Lyon Métropole joue à Sim City en modélisant le quartier de Gerland“, Artikel aus l’Usine Digitale, 17.11.2015 – http://www.usine-digitale.fr/article/mairies-4-0-lyon-metropole-joue-a-sim-city-en-modelisant-le-quartier-de-gerland.N360200

 

Redakteur: Aurélien Gaufrès, aurelien.gaufres@diplomatie.gouv.fr