Frankreich übermittelt seine erste diplomatische Nachricht mittels Post-Quanten-Kryptografie

Die französische Botschaft in den USA hat zum ersten Mal eine diplomatische Nachricht nach Paris geschickt, die mithilfe einer neuen Generation der Kryptografie verschlüsselt wurde. Das Ziel dieser sogenannten Post-Quanten-Kryptografie ist es, der Entschlüsselungsleistung eines Quantencomputers standzuhalten.

 

Quantencomputer werden bald in der Lage sein, die heutzutage verwendeten Kryptografie-Algorithmen zu entschlüsseln. Daher ist es unerlässlich, neue Technologien zu entwickeln und zu beherrschen, um so sensible Kommunikation in der Zukunft schützen zu können.

Die am 30. November 2022 gesendete Nachricht diente der Übermittlung eines Memorandums, das am selben Tag von Sylvie Retailleau, der französischen Ministerin für Hochschulbildung und Forschung und Dr. Arati Prabhakar, Direktorin des Office of Science and Technology Policy (OSTP) der Vereinigten Staaten, unterzeichnet wurde und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Bereich der Quantentechnik fördern soll. Das Memorandum ist Teil des Quantenplans, der von Staatspräsident Emmanuel Macron im Januar 2021 vorgestellt wurde. Es knüpft an die Schlussfolgerungen des G7-Gipfels in Elmaux vom 28. Juni 2022 an, in denen die G7-Länder aufgefordert wurden, bei der Bewältigung strategischer Herausforderungen im Bereich der Entwicklung von Quantenindustrie und Lösungen für die Post-Quanten-Kryptografie zusammenzuarbeiten.

Für diesen Versuch, der anlässlich des Staatsbesuchs von Präsident Emmanuel Macron in den USA durchgeführt wurde, griff das französische Ministerium für Europa und Äußeres auf die Arbeiten des Startups CryptoNext Security zurück. Das Unternehmen ist aus Forschungsarbeiten des INRIA, dem französischen Forschungsinstitut für Informatik und Automatisierung, des CNRS und der Universität Sorbonne hervorgegangen und entwickelt Lösungen für die Post-Quanten-Kryptografie.

Dem französischen Quantenplan kommen 1,8 Milliarden Euro aus dem Investitionsplan zugute. Ein Betrag in Höhe von 150 Millionen Euro ist für die Entwicklung von kryptografischen Methoden gedacht, die Quantencomputern standhalten können.

Angesichts der systemischen Bedrohung gibt die Initiative einen Ausblick auf den Ausbau der kritischen digitalen Infrastruktur in Frankreich. Unter Berücksichtigung des technologischen Kontexts und des aktuellen internationalen Umfelds wird die französische Regierung bis zum Ende des ersten Quartals 2023 einen vorläufigen Aktionsplan vorlegen, der Methoden und einen Zeitplan für die Umstellung der kritischen Infrastruktur auf Post-Quanten-Kryptografie umfasst.

Der Aktionsplan soll die Umstellung zur Post-Quanten-Kryptografie organisieren. Er wird es auch ermöglichen, den Vorsprung Frankreichs in diesem Bereich zu sichern, indem er die Bereiche Sicherheit, Technologie und industrielles Know-how berücksichtigt. Um die industrielle Dynamik erfolgreich fördern zu können, muss sich dieser Plan auch in ein kohärentes europäisches Unternehmen einfügen.

 

Quelle: Presseabteilung des Ministeriums für Hochschulbildung und Forschung (MESR)