Frankreich und Deutschland fördern gemeinsam vier Kooperationsprojekte zu 5G-Anwendungen

Frankreich und Deutschland vereinbarten bereits 2020 eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der 5G-Anwendungen. Der Förderaufruf für die deutsch-französischen Innovationsprojekte startete im Mai 2021. Am 19. Januar 2022 fand ein virtuelles Kick-off-Meeting statt, auf dem die deutsch-französischen Konsortien ihre Projekte vorstellten.

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, sagte:

„Ich freue mich auf eine intensive deutsch-französische Zusammenarbeit. Sie ist ein wichtiger Baustein, um die Wirtschaft mit neuesten Technologien voranzubringen. Die ausgewählten Konsortien werden wesentliche Fortschritte im Bereich privater 5G-Netze erzielen. Wir gehen damit einen weiteren großen Schritt für digitale Souveränität bei 5G in Europa.“

Bruno Le Maire, Minister für Wirtschaft, Finanzen und Konjunktur, gab die folgende Erklärung ab:

„Die […] Siegerprojekte werden die Innovationszusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich der Telekommunikationsnetze stärken. Der Aufbau eines deutsch-französischen, souveränen Ökosystems für 5G und für künftige Telekommunikationsnetztechnologien wird eine Schlüsselrolle spielen, um Europa an der Spitze der Innovation bei 5G und seinen Weiterentwicklungen zu positionieren.“

Das Projekt 5G-Opera wird ein deutsch-französisches Ökosystem im Bereich der privaten 5G-Netze („Campus-Netz“) mit offenen und/ oder visualisierten Hardware- und Softwarelösungen auf der Grundlage einer offenen Architektur schaffen. Neben Testumgebungen für Industrie 4.0 in beiden Ländern unterstützt 5G-Opera die Tests der drei auswählten Demonstrationsprojekte (nachfolgend aufgeführt).

Das Projekt 5G4BP zielt darauf ab, eine europäische Lösung für Souveränität umzusetzen und offene 5G-Netze in Gewerbegebieten oder Gemeinden einzurichten, die bisher noch von von öffentlichen Mobilfunknetzen abgedeckt sind. Auch hier setzen die Projektpartner auf eine offene Architektur.

Das Projekt 5G OR wird die Entwicklung eines drahtlos vernetzten Operationssaals in einer privaten 5G-Netzwerkumgebung ermöglichen und besonders personalisierte und sichere minimalinvasive Eingriffe unterstützen. Der Einsatz von 5G soll so auch die Behandlungsqualität verbessern. Die interoperablen Demonstratoren werden in Kliniken in Berlin, Mannheim und Straßburg eingesetzt.

Auch das Projekt 5G FORUM bringt französische und deutsche Industrie- und Universitätsakteure zusammen, um drahtlose 5G-Lösungen für den Operationssaal zu entwickeln. Die Installation und Vernetzung wichtiger medizinischer Geräte wird einfacher und sicher gestaltet; außerdem können die Chirugen bei Bedarf besser auf Teleunterstützung zurückgreifen. Im Ergebnis wird das Projekt die Arbeitsumgebung des Chirurgen optimieren und so auch die Patientenversorgung verbessern. Das Testen dieser Lösungen erfolgt im Universitätsklinikum Aachen. In einer zweiten Phase des Projekts wird eine ähnliche Umgebung in Grenoble implementiert.

In Frankreich ist das Förderprogramm Teil der nationalen Förderstrategie „G und Zukunftsnetze„. In Deutschland ergänzt die Maßnahme die nationalen Aktivitäten im Bereich „5G-Campusnetze“ des BMWK.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz / Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Konjunktur Frankreich durch Kooperation International

Redaktion: Hendrik Dellbrügge, VDI Technologiezentrum GmbH