Frankreich will ins digitale Zeitalter eintreten

Die Regierung will die Digitalisierung des Verwaltungsapparats umfassend fördern, um einen transparenteren, effektiveren und sparsameren Staat zu schaffen. Im alle zwei Jahre veröffentlichten Ranking der Vereinten Nationen zur Entwicklung des e-Governments weltweit erreichte Frankreich 2014 den vierten Platz (1. Platz europaweit). Bei den öffentlichen Online-Diensten landete Frankreich sogar auf dem 1. Platz. [1]

 

Bündelung, innovative Projekte und bis zu 150 Millionen Euro

 

Die Umsetzung der digitalen Strategie erfordert zunächst Investitionen in die Qualität der Infrastrukturen des öffentlichen Informationssystems. Dabei geht es vor allem um die schnellere Bündelung der zahlreichen IT-Tools, ohne vorherige Absprache mit den verschiedenen Ministerien, mit dem Ziel Kosten zu sparen und effizienter zu arbeiten. Das interministerielle Netzwerk (RIE) verbindet bereits 2.000 Verwaltungsstandorte miteinander. Bis 2017 sollen es bereits 17.000 sein.

 

Zur Förderung innovativer Projekte und zur Beschleunigung der Modernisierung des Staates wird ein Fonds in Höhe von 100 bis 150 Millionen Euro aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen eingerichtet.

 

Bei einem weiteren Projekt geht es um die Bereitstellung eines Online-Marktplatzes für Dienstleistungen, voraussichtlich Anfang 2015. Die Regierung regt ebenfalls die Entwicklung einer „Staatsplattform“ an, auf deren Grundlage Entwickler neue Dienste (bis hin zu einem „App Store“) auf der Basis öffentlich verfügbarer Daten anbieten können.

 

Open Data und Dematerialisierung

 

Der zweite Schwerpunkt der digitalen Strategie bezieht sich auf die effizientere Nutzung von Daten. Dem Vorbild vieler Unternehmen folgend, will auch Frankreich einen Generalverwalter für Daten (erstmalig in Europa) einsetzen – Henri Verdier, derzeitiger Direktor der regierungsübergreifenden Initiative Etalab, deren Ziel es ist, auf gesamtstaatlicher Ebene den Open Data-Prozess voranzutreiben. Unter der Verantwortung des Premierministers wird er auch Tests zur Datennutzung durchführen.

 

Letztlich bedeutet Digitalisierung auch Dematerialisierung. Ziel ist es, dass die breite Öffentlichkeit in einem Jahr alle notwendigen administrativen Schritte, die keine Anwesenheit vor Ort erfordern, online durchführen kann.

 

Weitere Informationen:

– UN-Weltrangliste 2014 für E-Government (auf Englisch): http://unpan3.un.org/egovkb/en-us/Reports/UN-E-Government-Survey-2014

– [1] Wissenschaft-Frankreich – 11.09.2014 – https://www.wissenschaft-frankreich.de/informations-und-kommunikationstechnologien-mikroelektronik/frankreich-europameister-beim-e-government/

 

 

Quellen:

– „Le gouvernement veut passer à l’ère de « l’Etat numérique »“, Artikel aus Les Echos – 19.09.2014 – http://www.lesechos.fr/journal20140918/lec2_high_tech_et_medias/0203781639998-le-gouvernement-veut-passer-a-lere-de-letat-numerique-1044042.php?QC5LLXqTzp71u32f.99

– „Surprise ! La France dans le top 5 mondial des e-gouvernements“, Artikel aus Rue89 – 03.09.2014 – http://rue89.nouvelobs.com/2014/09/03/suprise-france-top-5-mondial-e-gouvernements-254613

 

Redakteur: Aurélien Filiali, aurelien.filiali@diplomatie.gouv.fr