STMicroelectronics entwickelt den kleinsten Picoprojektor mit 2 Spiegeln

In ihren Smartphones tragen die Menschen mittlerweile enorme Mengen an Videoclips und Fotos mit sich herum, doch wegen der teils winzigen Displays dieser Geräte gestaltet es sich schwierig, diese Inhalte zusammen mit anderen anzuschauen. Einfacher wird es, wenn das mobile Gerät mit einer Projektorfunktion ausgestattet ist.

 

Zu diesem Zweck hat der französisch-italienische Chiphersteller STMicroelectronics im August 2012 die Patente des israelischen Startups bTendo Ltd. erworben. Beide Unternehmen vereinbarten die gemeinsame Entwicklung des weltweit kleinsten Picoprojektors für Smartphones, Tablets und andere tragbare Consumer-Elektronik-Produkte. Die Lösung basiert auf der innovativen „Scanning Laser Projection Engine“ (die Technologie von bTendo) sowie der führenden MEMS-, Videoverarbeitungs- und Halbleiter-Prozesstechnologie von ST. Bis heute beherrschte Texas Instruments dieses Segment des Miniprojektors mit einer Technologie, die auf LEDs (Light-emitting diodes) und tausenden Mikrospiegeln basiert.

 

bTendo und STMicroelectronics nutzten einen völlig neuen technologischen Ansatz: Sie kombinierten drei Laserstrahlen (rot, grün und blau) mit einem Kondensator, der sie in einem einzigen Strahl bündelt, und zwei motorisierten Spiegeln (ein horizontaler und ein vertikaler), die sich bei einer sehr hohen Frequenz bewegen (bis zu 20.000 Mal pro Sekunde). Aufgabe der Spiegel ist es, den Laserstrahl auszurichten, um ein einziges Bild Punkt für Punkt zu scannen. Aufgrund der hohen Scan-Frequenz kann das Auge nur ein bewegtes Bild erkennen. Mit einem Volumen von weniger als 1,7 cm³ und nicht einmal 5 mm Bauhöhe liefert die gemeinsam entwickelte Embedded-Projector-Lösung ohne Fokussierung ein scharfes Bild mit lebendigen Farben und ist damit den jetzigen Picoprojektor-Lösungen überlegen. Die optische Einheit des Systems besteht aus zwei MEMS-basierten Mikrospiegelaktoren und einem hoch entwickelten Videoverarbeitungs-Chip.

 

STMicroelectronics ist davon überzeugt, dass sie mit dieser Technologie kleinere Module produzieren können, als ihre Konkurrenten, die außerdem weniger Energie verbrauchen (durch die niedrige Zahl an Spiegeln und Motoren) und bessere Bilder erzeugen.

„Die Menschen möchten ihre Medien nicht nur gern zusammen mit anderen ansehen, sondern schätzen eine großformatige Darstellung auch dann, wenn sie das Material allein betrachten wollen“, sagt Benedetto Vigna, Group Vice President und General Manager der MEMS Division von STMicroelectronics. „ST entschied sich für die Technologie von bTendo, weil sie mit ihren kleinen Abmessungen, ihrer geringen Leistungsaufnahme und ihrer Fokusfreiheit entscheidende Voraussetzungen für Einbau-Projektionsmodule mitbringt. ST blickt auf eine lange Tradition in der Entwicklung innovativer Technologien zurück und wird sein Know-How im Bereich der MEMS-Sensoren mit dieser Kooperation weiter ausbauen können. Gleichzeitig stärken und vervollständigen wir unsere Führungsposition bei den MEMS-Gyroskopen und Beschleunigungsaufnehmern für fortschrittliche Benutzeroberflächen.“

 

Die Integration dieser Technologien in aktuelle Geräte ist frühestens in einem Jahr möglich.

 

 

Quellen:

Artikel aus Les Echos –  11/09/2012 – http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/innovation-competences/technologies/0202253939387-des-lasers-pour-miniaturiser-les-projecteurs-video-360654.php,

Artikel aus World of photonicshttp://world-of-photonics.net/link/de/24667179

 

Redakteur: Charles Collet, charles.collet@diplomatie.gouv.frhttp://www.science-allemagne.fr