Handbuch zur berufsbedingten Exposition gegenüber Nanopartikeln

Im Rahmen des Plans Nano-INNOV hat eine gemischte Arbeitsgruppe des INERIS (französisches Institut für Umweltschutz und Umweltgefahren in der Industrie), der CEA (Behörde für Atomenergie und alternative Energien) und des INRS (französisches Forschungsinstitut für die Prävention von Arbeitsunfällen und Krankheiten) einen methodischen Leitfaden erarbeitet, um die Präventionsspezialisten dabei zu unterstützen, das Emissionspotenzial von Nanopartikeln bei der Herstellung von Nanomaterialien zu charakterisieren. Diese Empfehlungen beschreiben die Vorgehensweise für eine bessere Beurteilung der berufsbedingten Exposition gegenüber Nanopartikeln, mit dem Ziel, die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen und ihre Gesundheit zu schützen.

 

Nanomaterialien ermöglichen Fortschritte in so unterschiedlichen Bereichen wie der Gesundheit, der Ernährung, der Energie, den Materialien oder dem Transport. Es wird aktiv an ihrer Weiterentwicklung geforscht, denn sie sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Da die Anwendungen von Nanomaterialien immer zahlreicher werden, vervielfachen sich auch die potenziellen Gefahrensituationen in den Forschungslaboratorien und im gesamten Produktlebenszyklus (Gestaltung, Umsetzung, Vernichtung). Umfragen in Frankreich zeigen, dass Zehntausende Menschen mit Nanomaterialien arbeiten.

 

Der 2009 vom Forschungsministerium gestartete Plan Nano-INNOV verfolgt eine Innovationsstrategie im Bereich Nanotechnologien, bei der gleichzeitig die Sicherheit der Forscher und der betreffenden Mitarbeiter am Arbeitsplatz gewährleistet wird. Vor diesem Hintergrund haben die CEA, das INRS und das INERIS ihre Kompetenzen gebündelt, um eine Methode zu entwickeln, mit der die Emissionen von Nanopartikeln am Arbeitsplatz charakterisiert werden können.

 

Eine der Hauptursachen für die Exposition am Arbeitsplatz ist das Einatmen von Nanomaterialien oder Nanopartikeln, wie z.B. durch ein bei der Herstellung von Nanomaterialien freigesetztes Aerosol. Die Herausforderung besteht nun darin, das Emissionspotenzial eines „Ziel“-Aerosols, das synthetische Nanopartikel (Titandioxid, Siliziumdioxid, etc.) enthält, zu charakterisieren und es dabei von Umgebungsaerosolen zu unterscheiden, die unabhängig vom Herstellungsprozess am Arbeitsplatz vorkommen.

 

Das Handbuch enthält zunächst Empfehlungen für Messkriterien zur Charakterisierung des Aerosols (Partikelgröße, Konzentration, Morphologie, chemische Zusammensetzung, usw.) und schlägt ein Verfahren in fünf Schritten vor: In den ersten drei Schritten soll herausgefunden werden, ob bei dem Verfahren Nanopartikel freigesetzt werden, und falls ja, die Notwendigkeit und die Durchführbarkeit einer Messung zu bestätigen. Der vierte Schritt ist die Messung selbst und umfasst zwei Phasen: die grundlegende Charakterisierung und/oder eine tiefgreifendere Charakterisierung, die ausführlichere Untersuchungen ermöglicht. Schließlich werden im Schritt 5 die Messergebnisse analysiert.

 

Das Handbuch ist auf der Website des INERIS verfügbar (http://www.ineris.fr/propos-de-lineris/Actualit%C3%A9s/exposition-professionnelle-aux-nanoparticules/1355)

 

Quelle:

– Pressemitteilung der CEA – 19.04.2012 – http://www.cea.fr/le_cea/actualites/exposition_professionnelle_aux_nanoparticules_-81352

 

Redakteur:

Charles Collet, charles.collet@diplomatie.gouv.fr