Eine halbe Stunde für eine Notunterkunft aus dem Drucker

Der 3D-Drucker INNOprint 3D wurde am Forschungsinstitut für Kommunikation und Kybernetik (IRcCYN) in Nantes von lehrbeauftragten Forschern, Ingenieuren und Studenten entwickelt und ist in der Lage, in gerade mal 30 Minuten eine Notunterkunft von 7×3 Metern zu bauen.

 

Das Forscherteam griff bei der Entwicklung der Maschine auf bereits vorhandene Technologien zurück. So z. B. auf einen beweglichen Roboter-Arm, der normalerweise in der industriellen Fertigung bei verschiedenen Bearbeitungsvorgängen (Lackieren) Anwendung findet. Das verwendete Material basiert auf Polyurethan, da es schnell fest wird und so die schichtweise Herstellung von großen und gleichzeitig stabilen Objekten ermöglicht.

 

In nur 20-30 Minuten baut INNOprint 3D eine Notunterkunft von sieben mal drei Metern. Zudem ist die Anlage mobil und kann direkt vor Ort bei einem Noteinsatz nach einer Naturkatastrophe eingesetzt werden. Ist der Roboter-Arm zusammengeklappt, kann er problemlos in einem kleinen Behälter transportiert werden. Überdies reichen zwei kleine Kanister Verbrauchsmaterial für den Bau der Notunterkunft aus. Der Drucker benötigt nur wenig Energie und kann selbst bei schlechten Wetterbedingungen von einem Notstromaggregat betrieben werden.

 

In einem nächsten Schritt will sich das Projektteam nun dem Bau größerer Gebäude widmen. Zu diesem Zweck wollen sie den Roboterarm mit einem mobilen Roboter kombinieren, der normalerweise für die Bewegung schwerer Lasten genutzt wird.

 

 

Weitere Informationen:

  • Projektbeschreibung auf der IRcCYN-Webseite: http://www.irccyn.ec-nantes.fr/fr/production-scientifique/videos/157-fabrication-additive

 

 

Quelle: „Un habitat d’urgence imprimé en une demi-heure“ Artikel aus Le Monde, 25.08.2015 – http://lesclesdedemain.lemonde.fr/villes/un-habitat-d-urgence-imprime-en-une-demi-heure_a-13-5285.html

 

Redakteur: Aurélien Gaufrès, aurelien.gaufres@diplomatie.gouv.fr