Kohlenstoff-Nanoröhren ziehen menschliche Komplement-Proteine an und organisieren sie, ohne das System zu aktivieren

Forscher des IBS (Institut für Systembiologie, CEA Grenoble), des Instituts für Biologie und Technologien des CEA in Saclay (iBiTec-S) und das Léti (CEA Grenoble) haben die Wechselwirkung zwischen den Agens der angeborenen Immunität, den C1-Komplex, mit verschiedenen Arten von handelsüblichen Kohlenstoff-Nanoröhren untersucht. Der C1-Komplex aktiviert das Komplementsystem – eine Reihe von Proteinen, die häufig als erstes bei der körpereigenen Abwehr aktiviert werden.

Die immer wiederkehrenden Elemente in der Nanotechnologie sind Kohlenstoff-Nanoröhren. Sie finden in zahlreichen Bereichen Anwendung, so auch in der Biomedizin. Obwohl keines der getesteten Nanoröhren das Komplementsystem aktiviert, zeigt die Transmissionselektronenmikroskopie, dass sich die Proteine des C1-Komplexes auf der Oberfläche der Kohlenstoff-Nanoröhrchen spontan organisieren und nach und nach durch diese Nanoröhren sequestriert werden. Diese Ergebnisse unterstreichen die potentiellen Wechselwirkungen mit dem menschlichen Immunsystem. Die Tatsache, dass sich diese Proteine, die bisher nicht kristallisiert werden konnten, spontan auf der Oberfläche der Nanoröhren organisieren, könnte den Weg für eine neue Technik zur Lösung ihrer dreidimensionalen Struktur ebnen.

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Quelle: „Nanotubes de carbone : ils attirent et organisent des protéines du complément humain sans activer ce système“, Pressemitteilung des Fil Science & Techno der CEA – 02/07/2011 – http://le-fil-science.cea.fr/index.php/nanotubes-de-carbone-ils-attirent-et-organisent-des-proteines-du-complement-humain-sans-activer-ce-systeme

Redakteur: Charles Collet, charles.collet@diplomatie.gouv.fr