Klimawandel: aktuelle Simulationen für den nächsten IPCC-Bericht

Die französische Wissenschaftsgemeinschaft für Klimafragen, die  hauptsächlich das CNRS, die CEA, Meteo-France und die Universitäten Pierre und Marie Curie (UPMC) und Versailles-Saint-Quentin-en-Yvelines (UVSQ) vereint, hat kürzlich wichtige Simulationen zum vergangenen und künftigen Klima im globalen Maßstab abgeschlossen. Diese aktuellen Daten bestätigen die Ergebnisse des vierten Sachstandsberichts (2007) des Weltklimarats (IPCC) über die kommenden Veränderungen bei der Temperatur und der Niederschlagsmenge. Dabei wurden 2 Extremmodelle berücksichtigt: Ein Temperaturanstieg von 3,5 bis 5°C bis 2100 oder im günstigsten Fall ein Anstieg um 2°C. Von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung gestellt, werden diese Ergebnisse vom IPCC zur Erarbeitung ihres nächsten für 2013 geplanten Berichts verwendet. Dieser vermittelt nicht nur Informationen und Tendenzen zum künftigen Klima bis 2100, sondern auch für die nächsten 30 Jahre.

Der IPCC betreibt selbst keine Forschung, sondern trägt die Ergebnisse der Forschungen in den verschiedenen Disziplinen zusammen, darunter besonders der Klimatologie. Die Berichte des IPCC werden in Arbeitsgruppen erstellt und vom Plenum akzeptiert. Jeder beteiligte Forscher kann in drei aufeinanderfolgenden Versionen Kommentare, Kritiken und Vorschläge einbringen. Die Aufgaben des IPCC umfassen:

  • die Untersuchung des Risikos der von Menschen verursachten Klimaveränderungen (Globale Erwärmung)
  • Darstellung des aktuellen Wissensstandes zu den unterschiedlichen Aspekten des menschengemachten Klimawandels
  • das Abschätzen der Folgen der globalen Erwärmung für Umwelt und Gesellschaft
  • das Formulieren realistischer Vermeidungs- oder Anpassungsstrategien sowie
  • die Förderung der Teilnahme von Entwicklungs- und Schwellenländern an den IPCC-Aktivitäten.

 

Französische Simulationsergebnisse

 

In Übereinstimmung mit den Schlussfolgerungen des IPCC-Berichts von 2007 wird für alle Szenarien bis 2100 eine Tendenz für einen Temperaturanstieg beobachtet. Die optimistischste Tendenz eines Anstiegs um 2°C setzt die Umsetzung von klimapolitischen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen voraus. Darüber hinaus scheint es, dass die Reaktion auf natürliche Faktoren allein nicht die beobachtete durchschnittliche Erwärmung in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts erklärt.

Es bestätigt sich eine Intensivierung des Wasserkreislaufs und ein schnelles Abschmelzen des arktischen Packeises, das im schlimmsten Fall im Sommer 2040 oder 2060, je nach Modell, verschwunden sein wird.

Die Simulationen, die das Klima und den Kohlenstoffkreislauf miteinander in Verbindung setzen, liefern neue Antworten. Sie zeigen insbesondere, dass anthropogene Emissionen (vom Menschen verursacht) schnell reduziert und „negative“ Emissionen (die der Atmosphäre CO2 entziehen) bis zum Ende dieses Jahrhunderts erhöht werden müssen.

 

Die Analysen dieser globalen Simulationen in Verbindung mit denen anderer internationaler Gruppen eröffnen neue Einblicke in das Zusammenspiel zwischen menschlichen Aktivitäten und dem Klima der letzten Jahrzehnte und besonders der kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte.

 

 

Quelle:

– Pressemitteilung des CNRS – 09.02.2012 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2459.htm

 

Redakteurin: Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr