Frankreich ist Innovationsmeister Europas

Die Agentur Thomson Reuters veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der 100 innovativsten Unternehmen oder Forschungseinrichtungen der Welt. Die Beurteilung erfolgt nach vier Kriterien:

· die Erfolgsrate von Patentanmeldungen (Zahl der anerkannten Patente im Verhältnis zu den Anmeldungen),

· die internationale Verbreitung (über die Grenzen des Herkunftslandes hinaus),

· handelt es sich tatsächlich um eine Innovation (oder um eine Verbesserung einer bereits existierenden Technik),

· Einfluss und Wirkung (Anzahl der Erwähnungen eines Patents durch andere Antragsteller).

 

Dies erklärt z.B. auch, weshalb China, das Land mit den meisten Patentanträgen, nicht unter den Top 100 ist.

Frankreich ist in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge Europameister. Schon 2011 konnte es europaweit die meisten innovativen Unternehmen vorweisen, und diese Führungsrolle konnte es in diesem Jahr mit zwei weiteren Gewinnern ausbauen: Somit kommt Frankreich auf 13 von 21 europäischen Unternehmen unter den Top 100. Deutschland ist lediglich mit einem Unternehmen vertreten: Siemens. Im internationalen Vergleich landet Frankreich hinter den USA (47 Unternehmen) und Japan (25 Unternehmen) auf dem dritten Platz.

 

Und was ist das Geheimnis der französischen Firmen? Forschung und Innovation. „Frankreich ist dank seiner Forschungszentren weiterhin eine bedeutende Nation“, so die Analysten von Thomson Reuters. So haben Einrichtungen wie IFP Energies Nouvelles, das Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS und die Nationale Behörde für Atomenergie und alternative Energien CEA „unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, Innovationen hervorzubringen und eine Rolle bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien zu spielen“, heißt es in der Studie.

 

Frankreich verfügt über eine lange Tradition für Patentanträge auf internationaler Ebene und, was besonders hervorsticht, seine innovativsten Unternehmen decken eine Reihe verschiedener Sektoren ab; mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Informatik und Internet, die traditionell zu den größten Innovationsquellen gehören.

 

Es gibt allerdings einen kleinen Haken: die mangelnde Weiterverwertung der Ideen. Häufig vermögen es französische Unternehmen nicht, ihre Innovationen gewinnbringend zu nutzen, und verkaufen allzu schnell ihre Patente, wodurch diese dem Unternehmen keinen langfristigen Nutzen bringen.

 

Die dreizehn französischen Innovations-Champions 2012:

– Alcatel-Lucent

– Arkema

– CNRS

– Commissariat à l’énergie atomique (CEA)

– EADS

– IFP Energies Nouvelles

– L’Oréal

– Michelin

– Renault

– Saint-Gobain

– Snecma

– Thales

– Valeo

 

Quelle : Wissenschaftsabteilung der französischen Botschaft

 

Überstezung : Jana Ulbricht