Climatalk 2022 „Von Thule zu Mosaic“ in der Französischen Botschaft in Berlin am Montag, den 12. Dezember 2022 um 18 Uhr

Im Anschluss an die Weltklimakonferenz (COP27), die dieses Jahr in Sharm El Sheikh (Ägypten) stattfand, und in Partnerschaft mit dem AWI laden wir Sie wie jedes Jahr zu unserem Climatalk ein. Diese Veranstaltung wurde 2015 anlässlich der Cop21 ins Leben gerufen. In diesem Jahr geht es um die Entwicklungen der Klimaforschung in der Arktis, wo der Klimawandel besonders deutlich wird.

Der 2015 besiegelte internationale Vertrag sieht vor, die Erderwärmung auf „unter 2 °C“ im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen und „weitere Anstrengungen“ zu unternehmen, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu halten. Diese Grenze, die ehrgeizigste des Übereinkommens von Paris, ist seit sieben Jahren der Kompass für Klimaschutzmaßnahmen. Die IPCC-Sonderberichte über die „…Folgen einer globalen Erwärmung von 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau und die damit verbundenen globalen Treibhausgasemissionspfade…“ fassen den jeweiligen Erkenntnisstand zusammen und ermöglichen zukunftsgerichtete Handlungsweisen aufzuzeigen.

Die heute schon erreichte Erderwärmung um 1,2 °C hat bereits zu einer Zunahme von Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Bränden geführt. Die Begrenzung auf 1,5 °C würde zumindest die schlimmsten Risiken eindämmen. Eine Erwärmung um 2 °C würde das gesamte Leben auf der Erde deutlich beeinträchtigen.

In der Arktis sind die Auswirkungen des Klimawandels fast viermal so stark spürbar wie anderswo, ein Phänomen, das als „Arktische Verstärkung“ bezeichnet wird. Dies ist das alarmierende Ergebnis einer Studie, die am 11. August in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund muss diesem Thema besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Unsere Abendveranstaltung „ClimaTalk 2022“ wird sich mit diesem Teil der Erde beschäftigen und bietet Gelegenheit, den bedeutendsten französischen Arktisforscher, Jean Malaurie, anlässlich seines 100. Geburtstags zu ehren. Bei den Gesprächen wird es um die Entwicklung der Arktisforschung seit der legendären Expedition von Professor Malaurie nach Thule im Nordwesten Grönlands im Winter 1950/51 und seinem außergewöhnlichen Bericht „Die letzten Könige von Thule: Leben mit den Eskimos“ (1955, deutsche Ausgabe 1957 mit einem Vorwort von J. Georgi), dem weltweit am meisten verbreiteten Buch über Grönland, gehen.

In Anlehnung an Jean Malauries 75-jährige Polarforschung wird die Konferenz die neuesten Forschungsergebnisse behandeln, die insbesondere der MOSAiC-Expedition unter der Leitung von Prof. Markus Rex vom AWI zu verdanken sind, sowie die Auswirkungen der aktuellen ökologischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Veränderungen auf die arktischen Gesellschaften und insbesondere auf die indigenen Gemeinschaften beleuchten.

Nach den Vorträgen über den außergewöhnlichen Werdegang von Jean Malaurie und das aktuelle Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate (MOSAiC multidisziplinäres driftendes Observatorium zur Erforschung des arktischen Klimas), die größte und aufwändigste Polarforschungsexpedition, die je durchgeführt wurde, gibt es eine Gesprächsrunde über die neuesten Entwicklungen in der Arktis. Während einer Podiumsdiskussion können sich die Teilnehmer mit den eingeladenen Experten austauschen.

Anmeldung

Zum Flyer (in englischer Sprache)

 

PROGRAMM des Abends

Eröffnungsreden:

François Delattre, Botschafter von Frankreich

Alain Bui, Präsident der UVSQ, assoziiertes Mitglied der Universität Paris-Saclay

Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Videobotschaft)

 

KONFERENZEN

„De la pierre à l’âme (Vom Stein zur Seele) – Jean Malaurie: 75 Jahre zirkumpolare Forschung und Verteidigung der indigenen Gesellschaften der Arktis“

Jan Borm, Universität Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines

 

„Frozen at the North Pole – The MOSAiC Expedition to the epicentre of climate change“ (Gefroren am Nordpol – die MOSAiC-Expedition im Epizentrum des Klimawandels)

Markus Rex Alfred-Wegener-Institut / MOSAiC

 

DISKUSSIONSRUNDE

Geopolitik und Sicherheit in der Arktis: Neue Herausforderungen für Umwelt und Gesellschaften

Markus Rex (Alfred-Wegener-Institut / MOSAiC),

Prof. Rasmus Bertelsen (Nansen-Professor an der Universität Akureyri / UiT Arktische Universität Norwegens),

Gunn-Britt Retter (Leiterin der Arktis- und Umwelteinheit des Saami-Rates, Norwegen)

Jan Borm (UVSQ)

 

MODERATION: Grace Dobush

Im Anschluss an die Konferenz gibt es einen kleinen Imbiss.

 

LIVEÜBERTRAGUNG: Diese Veranstaltung wird auch live übertragen auf:

https://www.youtube.com/BotschaftFrankreich

 

KONZEPT UND UMSETZUNG:

Klaus Grosfeld, Renate Treffeisen (beide AWI / REKLIM)

Jan Borm (UVSQ) und Vincent Cambay (Französische Botschaft).

Die Konferenz wird in englischer Sprache abgehalten.