Das französische CNRS und mehrere deutsche Helmholtz-Forschungszentren schließen sich zusammen, um das Dark Matter Lab (DMLab) zu gründen, das dem Wesen der dunklen Materie auf den Grund gehen möchte

Das CNRS und deutsche Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich zusammengeschlossen, um das Dark Matter Lab (DMLab) zu gründen, ein International Research Laboratory (IRL), das sich der Erforschung der mysteriösen Substanz, die man als dunkle Materie bezeichnet, widmen wird. Es wurde Ende Mai 2023 gegründet und in Räumlichkeiten des Deutschen Elektronen-Synchrotrons in Hamburg untergebracht.

 

Es ist eines der größten Rätsel der Astrophysik: In Galaxien und Galaxienhaufen reicht die sichtbare Materie nicht aus, um die Gesamtmasse wiederzugeben, die notwendig ist, um die astronomischen Beobachtungen zu erklären. Hinzu kommt „dunkle“, unsichtbare Materie, die nur sehr wenig mit der gewöhnlichen Materie interagiert. Obwohl diese dunkle Materie schätzungsweise 26 % der gesamten Energiedichte des Universums ausmacht, ist sie bis heute hypothetisch und ihr Wesen noch unbekannt.

Um sich der Herausforderung anzunehmen, sie zu verstehen, gründete das CNRS das DMLab zusammen mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron, dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und dem Karlsruher Institut für Technologie. Diese Forschungseinrichtungen gehören zu den größten und renommiertesten in Deutschland.

Das DMLab baut auf der Komplementarität des deutschen und französischen Fachwissens auf, um im internationalen Wettbewerb ein gewichtiges Wort mitzureden. Es soll die bestehende und künftige bilaterale Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern ausbauen und stärken und das Potenzial für Entdeckungen im Bereich der dunklen Materie ankurbeln. Die Signalwirkung, die vom IRL ausgeht, wird es auch ermöglichen, die Finanzierungsanträge der Forschungsteams bei französischen und deutschen, aber auch bei europäischen Fonds zu unterstützen und die Verbindungen zu zahlreichen deutschen Partnern zu stärken.

Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten des DMLab gehören die direkte Suche nach dunkler Materie, die Untersuchung von Gravitationswellen und Astroteilchen, die Entwicklung neuer Teilchenbeschleunigungstechniken, die Verbesserung der Detektoren, die theoretische Physik und schließlich die Verwaltung und Verarbeitung der in diesen Experimenten erzeugten Daten.

In Frankreich werden die folgenden Labore beteiligt sein: das Laboratoire de physique des 2 infinis – Irène Joliot-Curie (CNRS/Universität Paris-Saclay), das Centre de physique des particules de Marseille (CNRS/Universität Aix-Marseille), das Laboratoire de physique subatomique et des technologies associées (CNRS/IMT Atlantique/Universität Nantes), das Institut pluridisciplinaire Hubert Curien (CNRS/Universität Straßburg), das Institut de physique des deux infinis de Lyon (CNRS/Universität Claude Bernard Lyon 1), das Laboratoire Leprince-Ringuet (CNRS/Ecole polytechnique-Institut Polytechnique de Paris), das Labor Organisation de micro-électronique générale avancée (CNRS/Ecole polytechnique-Institut Polytechnique de Paris), das Laboratoire de physique des 2 infinis Bordeaux (CNRS/Universität Bordeaux), das Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (CNRS/Universität Paris Cité) und das Laboratoire physique nucléaire et hautes énergies (CNRS/Sorbonne Université).

 

Quelle und weitere Informationen über das DMLab auf CNRS Info.

Image : © MadMax Collaboration