CNRS und Dell kooperieren bei der Entwicklung von IT-Lösungen für die Forschung
Der US-amerikanische Hersteller von Computer-Hardware Dell und das Rechenzentrum des Labors IN2P3 des CNRS (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung) haben ein Abkommen über eine dreijährige Partnerschaft unterzeichnet, mit dem Ziel, innovative Lösungen für die massive Datenverarbeitung und für Rechenleistungen für die Forschung zu fördern und zu entwickeln.
Die Physik-Forschung erfordert heute die Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen und deren Transfer in internationale Hochgeschwindigkeitsnetze. Jedes Jahr nutzen in Frankreich fast 2.000 Physiker das Rechenzentrum des CNRS-Labors IN2P3. Es verfügt über mehrere Tausend Server, die mehr als 20.000 verschiedene Rechenprogramme gleichzeitig ausführen und über 14 Petabyte Daten (entspricht der Informationsmenge von 14 Milliarden Büchern) speichern können.
Das Rechenzentrum IN2P3 zählt sowohl zu den französischen Großinfrastrukturen der Forschung und zu den führenden Datenverarbeitungszentren des LHC – der größte Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf – als auch zu den wichtigsten Knotenpunkten der Netzinfrastruktur der nationalen Initiative “France Grilles” (Frankreich Grids). Das Zentrum wird jedoch auch von anderen Wissenschaftlern genutzt, wie z. B. von Forschern der Lebens- oder Sozialwissenschaften, um ihre Forschungsarbeiten deutlich zu beschleunigen. Ein Labor für Genomanalyse konnte dank des IN2P3-Rechenzentrums beispielsweise die Dauer seiner Arbeiten von einem Jahr (an einem normalen PC) auf ein paar Tage reduzieren.
Die Aufrechterhaltung der Spitzenkapazitäten des IN2P3-Rechenzentrums gehört somit zu den wichtigsten Aufgaben für die französische Forschung. Die öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem CNRS und Dell ist ein Beispiel dafür. Es geht dabei um die Bündelung der Kompetenzen der Ingenieure, um innovative Architekturen für Berechnungen und für die massive Datenverarbeitung zu entwickeln.
Dell wird dem IN2P3-Rechenzentrum eine Plattform für Spitzentechnologie zur Verfügung stellen, um die verschiedenen Experimente der Ingenieure zu ermöglichen. Diese Plattform wird die Entwicklung neuer Architekturen zur besseren Bewältigung des Datenflusses zwischen Speichersystemen und Prozessoren ermöglichen und somit den Datenzugang für Forscher verbessern. Ein weiteres Ziel ist die Beurteilung der möglichen Verwendung von Grafikprozessoren (GPU – Graphics Processing Unit) zur deutlichen Steigerung der Rechenleistung bei der Datenanalyse in der Elementarteilchenphysik.
Diese Partnerschaft ermöglicht ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Entwicklungen in den Hardware- und Software-Technologien und somit die Entwicklung optimierter Lösungen in Sachen Leistungsfähigkeit, Energieeffizienz und einfacher Implementierung.
Quelle:
– Pressemitteilung des CNRS – 20.03.2012 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2531.htm
Redakteur: Charles Collet, charles.collet@diplomatie.gouv.fr