CNRS-Forscher auf der Spur von Supraleiter-Eigenschaften

Einige Materialien zeigen keinen elektrischen Widerstand mehr, wenn sie auf eine bestimmte Temperatur – Sprungtemperatur – herunterkühlt werden. Diese Eigenschaft heißt Supraleitung und wurde vor 100 Jahren entdeckt. So beträgt die Sprungtemperatur von Aluminium z. B. -272,01°C und von Blei −265,957°C.

 

Die sogenannten Hochtemperatur-Supraleiter sind für Wissenschaftler von besonderem Interesse, da ihre Sprungtemperatur höher liegt als die konventioneller Werkstoffe. Dazu gehören beispielsweise die Cuprate. Cuprate sind Kupferoxide, deren maximale Sprungtemperatur unter -140°C liegt. Seit knapp 25 Jahren versuchen die Forscher zu ergründen, wie sich die Elektronen innerhalb der Cuprate anordnen, um zu einem Supraleiter zu werden.

 

Zu diesem Zweck haben Forscher vom nationalen Hochfeld-Magnetlabor (LNCMI) des CNRS in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Vancouver besondere Cuprat-Proben (YBa2Cu3O6.5) in ein sehr starkes Magnetfelder eingebracht. Mit Hilfe der magnetischen Kernresonanz-Technik haben die Forscher diese Supraleiter auf der atomaren Skala untersucht. Sie haben entdeckt, dass sich die Elektronen unter diesen starken Magnetfeldern in Streifen anordnen, wobei die Supraleitung abnimmt.

 

Eine solche geradlinige Anordnung wurde bislang nur bei nicht oder schwach supraleitenden Werkstoffen beobachtet, noch nie in Werkstoffen mit starken supraleitenden Eigenschaften. Nun soll überprüft werden, ob diese Eigenschaft auf alle Cuprate zutrifft und ob diese Streifenanordnung von Elektronen in Cupraten die Ursache für deren Supraleitung ist.

 

 

Kontakt: Marc-Henri Julien – Forscher am nationalen Hochfeld-Magnetlabor (LNCMI) – Tel.: 0033 4 76 88 10 53 – E-Mail: marc-henri.julien@lncmi.cnrs.fr

 

Quelle: Pressemitteilung des CNRS – 08/09/2011 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2266.htm

 

Redakteur: Lucas Ansart, lucas.ansart@diplomatie.gouv.fr