COP 23: Staatspräsident Macron fordert deutliche Anstrengungen zur CO2-Reduzierung

Übereinkommen von Paris mit Leben füllen

(…) Der IPCC ist in diesem Prozess eine unersetzbare Komponente. Doch ist er heute bedroht durch die Entscheidung der Vereinigten Staaten, die Finanzierung nicht zu garantieren. Ich möchte daher, dass Europa an die Stelle der Amerikaner tritt, und heute hier sagen, dass Frankreich zur Stelle sein wird. Ich möchte, dass so viele europäische Staaten wie möglich mit uns gemeinsam den Verlust der amerikanischen Finanzierung ausgleichen. Ich kann Ihnen bereits jetzt garantieren, dass dem IPCC ab 2018 nicht ein Cent fehlen wird, um zu funktionieren, voranzuschreiten und unsere Entscheidungen konstruktiv zu unterstützen. (…)

Mein Wunsch – und ich setze uns dies als kollektives Ziel für den Gipfel am 12. Dezember – ist es zu zeigen, dass die Städte und der amerikanische Privatsektor in der Lage sind, die von den USA eingegangenen Verpflichtungen im Klimaschutz in vollem Umfang auszugleichen.

Vier Zielsetzungen für Europa

Auch auf europäischer Eben müssen wir uns für ein Ziel stark machen: Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen reduzieren, wie es die Bundeskanzlerin erneut ganz klar betont hat, und Frankreich sieht hierbei vier Prioritäten.

Erstens müssen wir den Ausbau der notwendigen Verbundnetze fördern, voranbringen und aktiv zu ihrer Finanzierung beitragen. Das betrifft sowohl die Vernetzungen zwischen Deutschland und Frankreich, aber auch – was Frankreich betrifft – mit Irland, Spanien, Italien, den Beneluxländern und Portugal.

Diese Verbundnetze gewährleisten eine bessere Nutzung der erneuerbaren Energien überall auf unserem Kontinent. (…)

Die zweite Priorität ist ein Mindestpreis für CO2 in Europa. Ich bin dafür, dass wir in den nächsten Monaten, wie bereits skizziert, einen Preis von 30 Euro pro Tonne CO2 festhalten können, denn das ist wie wir wissen der Referenzpreis, um die Verhaltensweisen nachhaltig zu verändern, und die Prioritäten unserer Investoren und Industrieakteure zu wandeln, was in keinem Land in Europa leicht sein wird. (…)

Das setzt voraus, dass unverzichtbare Begleitmaßnahmen ergriffen werden; das setzt auch voraus, dass wir richtige Entscheidungen bezüglich unserer Grenzen treffen, insbesondere eine Einfuhrsteuer, die unsere Wirtschaftszweige vor Importen aus Ländern schützt, die ganz und gar nicht dieselben Ziele verfolgen und sich entscheiden, diesen ökologischen Wandel nicht mitzutragen. (…)

Die dritte Achse, auf der wir auf europäischer Ebene vorankommen müssen, ist die Einbeziehung von Umweltzielen in unsere Handelspolitik. Wenn wir auf glaubhafte Weise voranschreiten wollen, müssen wir stärker investieren und den Wandel in unseren Industriezweigen stärker vorantreiben, um besser mit unseren Umweltzielen im Einklang zu sein, aber wir müssen auch bei der Verhandlung von Handelsabkommen den Umweltnutzen berücksichtigen und dürfen keine Abkommen mit Ländern schließen, die da nicht mitziehen oder weniger ambitioniert sind als wir, denn dies würde nur unsere kollektiven Zielsetzungen schwächen.

Und schließlich müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Wenn wir wollen, dass sie sich weiterhin dahingehend entwickeln, dass sie wirklich an die Stelle der sogenannten konstant verfügbarer Energieträger treten, müssen wir Fortschritte auf dem Gebiet der Energiespeicherung erzielen.

Weitere Information : https://de.ambafrance.org/COP-23-Staatsprasident-Macron-fordert-deutliche-Anstrengungen-zur-CO2

Quelle: Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten – Erklärung der Pressesprecherin