Vertiefung der französisch-chinesischen Forschungskooperation

 

Am 26. April 2013 wurden im Rahmen des Besuchs des französischen Staatspräsidenten François Hollande in China elf Abkommen unterzeichnet, um die Partnerschaft zwischen Frankreich und China in den Bereichen Hochschulen, Forschung und Innovation zu vertiefen, darunter zwei strategische Abkommen zwischen der französischen Ministerin für Hochschulen und Forschung, Geneviève Fioraso, und ihrem chinesischen Amtskollegen. Im ersten Abkommen geht es um die Zusammenarbeit auf ministerieller Ebene auf den Gebieten Sprache, Bildung und Universitäten. Geplant ist die Erarbeitung gemeinsamer Ausbildungsprogramme, um sowohl die Mobilität der Studenten im Bachelor- und Master-Studiengang, als auch der doppelt betreuten Doktorarbeiten zu erhöhen und besser zu strukturieren. Im zweiten Abkommen geht es um die Schaffung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, um den Dialog, den Erfahrungsaustausch und bewährte Praktiken im Bereich Innovation zu fördern.

 

China ist der siebtwichtigste Wissenschaftspartner Frankreichs. Das Land gibt aktuell fast 2% seines BIP für Forschung und Entwicklung aus; einen Anteil, der seit fünf Jahren jährlich um 20% steigt. Neben der seit fünfzehn Jahren bestehenden Raumfahrtkooperation haben Frankreich und China sechs Themenbereiche ermittelt, in denen sie ihre Zusammenarbeit vertiefen wollen: nachhaltige Entwicklung, grüne Chemie, Artenvielfalt und Wassermanagement, Infektionskrankheiten, digitale Technologien und intelligente Städte (Smart Citys).

 

Die anderen neun Abkommen haben die Erhöhung der Mobilität der Studenten und Forscher beider Länder und den Ausbau wissenschaftlicher und universitärer Partnerschaften zum Ziel. Dafür sollen Ausbildungsgänge in China geschaffen und gemeinsame Forschungsprojekte entwickelt werden. Die Abkommen betreffen die Ansiedlung französischer Universitätsgelände in China, den Austausch von Studenten und Lehrern, den Ausbau gemeinsamer Ausbildungs- und Forschungsprogramme, die Schaffung eines gemeinsamen Labors für Geophysik und die Zusammenarbeit INSERM/Shanghai Universität in den Bereichen Lebenswissenschaften und Genomforschung.

 

Die universitäre Zusammenarbeit soll ebenfalls verstärkt werden. Chinesen stellen bereits die zweitstärkste Gruppe ausländischer Studenten in Frankreich dar: mehr als 30.000 sind aktuell an französischen Hochschulen eingeschrieben. Und in China studieren derzeit 8.000 Franzosen. Ziel ist es, diese Zahlen bis 2020 auf 80.000 bzw. 10.000 zu erhöhen. Für Frankreich bedeutet das die Einführung von Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität eines Studiums in Frankreich für ausländische Studenten: Senkung der administrativen Hindernisse (langfristige Visa, Universitätsverwaltung, etc.), Ausbau der englischsprachigen Studienangebote, einfacher Zugang zum Arbeitsmarkt.

 

 

Quelle:

Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Hochschulen und Forschung – 26.04.2013 – http://www.enseignementsup-recherche.gouv.fr/cid71672/11-accords-signes-a-pekin-pour-l-enseignement-superieur-et-la-recherche.html

 

Redakteurin: 

Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr