Innovation im Bereich Gesundheit und Eigenständigkeit im Alter

Das alljährliche große Treffen der Bereiche Gesundheit und Eigenständigkeit im Alter findet vom 28. bis 30. Mai in Paris statt. Bei dieser Auflage werden den Angehörigen der Gesundheitsberufe (Direktoren der Einrichtungen, Krankenpfleger, Pflegekräfte, Mediziner) drei Messen angeboten: Hôpital Expo, Geront Expo und HIT. Unternehmen und Experten der Bereiche Gesundheit und Eigenständigkeit im Alter versammeln sich und neue Technologien in diesen zwei Bereichen werden vorgestellt.

 

Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt liegt in Frankreich bei 12 %. Damit gehört es zu den OECD-Ländern, die am meisten für diesen Bereich ausgeben. Dem letzten Bericht der französischen Generalinspektion für Soziales (IGAS) zufolge entstanden 35 % der Kosten im Gesundheitsbereich durch Krankenhäuser, wohingegen es in anderen OECD-Ländern 29 % sind. Mit 1,2 Million Angestellten bleiben das Krankenhaus und das Gesundheitswesen bedeutende Sektoren für Frankreich – ein Land, dessen Knowhow in diesem Bereich anerkannt ist.

 

Auch ausländische Besucher, vor allem aus China und Marokko, werden bei den Messen für die Gesundheit und Eigenständigkeit im Alter erwartet. „Insgesamt kommen 8 bis 9 % der 20 000 erwarteten Besucher aus dem Ausland“, präzisiert Stéphane Pic Pâris, der die Veranstaltung im Auftrag des französischen Krankenhausverbands organisiert. „Die Besucher kommen, um von unserem französischen Fachwissen zu profitieren.“

 

Alle großen Konzerne des Sektors wie DekraIndustrial, DragerMedical oder Agfa HealthCare sind unter den 600 mehrheitlich französischen Ausstellern vertreten. 80% der Aussteller sind aber kleine und mittelständische Unternehmen. Die Firma AllibertMedical ist auf die Herstellung von modularem medizinischem Mobiliar spezialisiert und das Unternehmen EdraMedical entwirft Labortische für technische Ausstattungen. Onze Plus vertreibt Melo, die erste speziell für Altersheime entwickelte und einfach zu bedienende Jukebox. Seit vier Jahren kommt Melo in immer mehr Altersheimen in Frankreich, in der Schweiz und in Belgien zum Einsatz und in diesem Jahr sollen noch weitere europäische Märkte erobert werden.

 

Der Operationstrakt von morgen

 

Um die Krise zu bewältigen und um auf der Höhe des Fortschritts im medizinischen Bereich zu bleiben, sorgen alle Akteure für Innovationen. Den Besuchern werden Animationen rund um das klinische und biomedizinische Ingenieurwesen gezeigt wie beispielsweise der Operationstrakt von morgen, der vom französischen Verband der biomedizinischen Ingenieure in Zusammenarbeit mit den ausstellenden Unternehmen realisiert wurde.

 

„Im Gesundheitsbereich präsentiert Clubster Santé, ein Netzwerk französischer Unternehmen aus der Region Nord – Pas-de-Calais, dieses Jahr eine ganze Anlage zur Optimierung der ambulanten Behandlung im Krankenhaus und zur Förderung des Wohlbefindens der Patienten sowie zur Vereinfachung der Arbeit des Pflegepersonals“, hebt Stéphane Pic Pâris hervor. Dieselben Unternehmen hatten 2012 anhand des Projekts Concept Room das zukünftige Krankenhauszimmer präsentiert.

 

Die Telemedizin oder E-Health erobern immer mehr Einrichtungen, da die neuen Technologien die Arbeit des Pflegepersonals vereinfachen und zur optimalen Betreuung des Patienten beitragen.

 

Ziel aller Unternehmen ist es, die Einkaufsdirektoren der französischen Krankenhäuser von ihren Produkten zu überzeugen und zwar von den bildgebenden Verfahren in der Medizin über die Verpflegung und die Hygiene bis hin zur Ausstattung der Altersheime. Einkaufsnetzwerke wie RESAH Ile de France oder UNIHA erkunden die Messe. „Sie kommen, um die Produkte besser kennen zu lernen, die sie dann bei Ausschreibungen für die Ausstattung oder Erneuerung von Einrichtungen auswählen“, erläutert der Organisator.

 

Von der Aufnahme bis hin zur Problematik der höheren Lebenserwartung

 

Die Messen bieten den Direktoren der Gesundheitseinrichtungen auch die Gelegenheit, sich zu Tagungen zusammenzufinden und die Probleme der Sektoren zu erörtern. Vor allem die häufig gestellte Frage der Aufnahme und des Bettenmanagements in den Einrichtungen wird im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. „Auch wenn dies vor allem eine politische Frage ist, so können dank innovativer Computersysteme, der Telemedizin oder durch die Krankenhausbetreuung zu Hause auch Lösungen gefunden werden“, fügt der Verantwortliche der Organisation hinzu.

 

Die höhere Lebenserwartung und der immer größer werdende Bedarf an Maßnahmen und Strukturen zur Unterbringung von älteren Menschen stellen das andere große Problem des Gesundheitsbereichs dar. Hierfür hat die Staatsministerin für Senioren und Eigenständigkeit im Alter, Michèle Delaunay, Ende April zusätzliche Gelder in Höhe von 220 Millionen Euro für Alters- und Pflegeheime angekündigt. Insgesamt 720 Millionen Euro fließen 2013 in diesen Sektor.

 

Quelle:

Franszösischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten

 

Redakteurin:
Barbara Leblanc