Neues Molekül gegen Hautkrebs

Ein Team der Forschungsabteilung „Zentrum für Molekulare Medizin im Mittelmeerraum“ des französischen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm) hat ein neues Molekül mit anti-Melanom-Wirkung entwickelt.

 

Ein Melanom ist eine aggressive Form von Hautkrebs. Es betrifft die Melanozyten, die für die Synthese der Hautpigmente (Melanine) verantwortlich sind. Um Melanome zu bekämpfen, haben die Forscher eine neue Familie von Molekülen mit interessanten Eigenschaften zur Krebsbehandlung entdeckt. Die sogenannten Thiazol-Benzensulfonamide (TZB) wurden zunächst gegen die Typ-2-Diabetes eingesetzt, da sie die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöhen. Um sie in der Krebsbehandlung nutzen zu können, war es deshalb notwendig, die Proinsulin-Aktivität zu beseitigen. So haben die Forscher die Struktur des Moleküls stark verändert und die neue Zusammensetzung HA15 genannt.
Ihre Ergebnisse zeigen, dass HA15 die Lebensfähigkeit der Melanomzellen reduziert, ohne giftig für normale Zellen zu sein. In Mausmodellen reduziert dieses Molekül sehr effektiv das Tumorvolumen ohne sichtbare Toxizität. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Dermatologie der Universitätsklinik Nizza konnten die Forscher bei Menschen aufzeigen, dass das Molekül in Melanomzellen aktiv war, die aus empfindlichen oder gegen gezielte Therapien resistente Patientenbiopsien gewonnen wurden.

Darüber hinaus zeigte sich HA15 auch effizient bei anderen Tumorarten, wie Brust-, Darm-, Prostata- und Pankreaskrebs sowie Gliomen und chronisch-myeloischer Leukämie.
In Kürze soll eine klinische Phase-1-Studie gestartet werden.

Weitere Informationen:

  • Stéphane Rocchi – Forschungsleiter bei Inserm, Zentrum für Molekulare Medizin im Mittelmeerraum – Tel.: +33 4 89 06 43 33 – E-Mail: rocchi@unice.fr

 

Quelle: „Cancer de la peau : de nouvelles molécules aux pouvoirs surprenants“, Pressemitteilung des Inserm, 25.05.2016 – http://presse.inserm.fr/cancer-de-la-peau-de-nouvelles-molecules-aux-pouvoirs-surprenants/24062/

 

Redakteurin: Rébecca Grojsman, rebecca.grojsman@diplomatie.gouv.fr