Das IRAM

Das Institut de recherche et d’application de méthodes de développement (IRAM) ist eine europäische Kooperation zwischen dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und dem spanischen Instituto Geográfico Nacional (IGN). Es entfaltet seine Aktivitäten jedoch weltweit. Es bestehen Partnerschaften mit zahlreichen Weltraumforschungsorganisationen, darunter die ESA, die NASA und die französische Raumfahrtagentur CNES. Neben der Entwicklung und dem Betrieb seiner eigenen Observatorien leistet das IRAM häufig einen wichtigen Beitrag zu anderen Projekten wie ALMA, dem weltweit größten Millimeterinterferometer, das sich derzeit im Bau befindet.

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Das IRAM wurde 1979 von den Forschungseinrichtungen CNRS, MPG und IGN gegründet - zunächst als assoziiertes Mitglied, seit 1990 ist es Vollmitglied. Heute steht das Institut beispielhaft für die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Der Hauptsitz des IRAM befindet sich in Grenoble. Mit einer Belegschaft von über 120 Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Techniker*innen und Verwaltungspersonal unterhält und entwickelt das IRAM zwei Observatorien: das 30-Meter-Teleskop auf dem Pico Veleta in der Nähe von Granada in Spanien und das NOEMA-Observatorium in den französischen Alpen. Beide Instrumente sind erstklassige Einrichtungen für die Radioastronomie und gehören zu den leistungsstärksten Observatorien, die heute bei Millimeterwellenlängen arbeiten.

Diese Radioteleskope spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Astronomie, da sie die Untersuchung kalter Materie ermöglichen, indem sie die Emission von molekularem Gas und Staub messen - Schlüsselelemente bei der Entstehung von Sternen und Galaxien und damit für die Entwicklung des Universums. Dieser Wellenlängenbereich ist für die Astronomie von entscheidender Bedeutung, da Staub und gasumhüllte kosmische Objekte optisch unsichtbar bleiben. Mithilfe von Radiotechniken können Astronomen Grenzen überschreiten, in die entferntesten Galaxien eindringen, Schwarze Löcher an den Grenzen des beobachtbaren Universums analysieren und die kosmische Strahlung bis zu ihrer Quelle, dem Urknall, zurückverfolgen.

Dank ihrer unübertroffenen Empfindlichkeit sind die Teleskope des IRAM in der Lage, diese Radioemissionen vom Inneren unseres Sonnensystems bis zu den äußersten Grenzen des Universums aufzuspüren.

Die Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen des IRAM entwickeln außerdem Instrumente und Software für die speziellen Bedürfnisse der Millimeter-Radioastronomie und zum Nutzen der breiteren astronomischen Gemeinschaft. Die Laboratorien des Instituts decken den gesamten Bereich der Hochfrequenztechnologie ab, von hochempfindlichen supraleitenden Detektoren über komplexe Empfangssysteme bis hin zu digitaler Hochgeschwindigkeitselektronik und fortschrittlicher Software zur Datenreduktion. Das IRAM stellt Geräte her und liefert sie an andere Radioastronomiezentren und unterhält hochgeschätzte Partnerschaften mit nationalen und internationalen Weltraumforschungsorganisationen wie der ESA, der NASA und der französischen Raumfahrtagentur CNES. Das IRAM ist ein wichtiger Partner im internationalen ALMA-Projekt, einem riesigen Radioobservatorium, das in der chilenischen Wüste gebaut wird.

Seine Observatorien und sein internes technisches Know-how machen das IRAM zum weltweit führenden Anbieter von Radioastronomie im Millimeterbereich.

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