Forschung und Innovation in Frankreich – Januar 2024

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Inhaltsverzeichnis

Deutsch-französische Zusammenarbeit

| Erneuerung der Zusammenarbeit zwischen CEA und FZJ

| Bewerbungsaufruf für das Stipendium für Nachwuchsforschende Procope-Mobilität

| Bewerbungsaufruf für den Forcheurs-Preis 2024

| Wissenschaftliche Veranstaltungen für Nachwuchsforschende

Forschungs- & Innovationspolitik

| Sorbonne Université ruft ihren Startkapitalfonds Ins Leben

| Die ANR startet das Programm „Chaires industrielles“ 2024

| 2. Ausgabe des Programms Starthèse

| Finanzierung der risikoreichen Forschung

Digitale Technologien

| Intel übernimmt Silicon Mobility

| 60 Mio. € für die Mikroelektronik in der Region Auvergne-Rhône-Alpes

| Projektaufruf zu Spezifischen Themenbereichen in Künstlicher Intelligenz

| Start des explorativen PEPR Spin

Energie, Klima & Umwelt

| 16 französische Forschungseinrichtungen unterzeichnen eine Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung

| 13,2 Mio. Euro für die Markteinführung von kohlenstofffreiem Wasserstoff

Gesundheit & Biowissenschaften

| Start des Paris Kids Cancer

| Die Grenzen des Health Data Hub

| Impfungen gegen Covid-19 und Menstruationsbeschwerden

| 12 Postdoc-Stipendien für Genomik und Biotechnologien

 

Deutsch-französische Zusammenarbeit

12.01.2024 | Erneuerung der Zusammenarbeit zwischen CEA und FZJ

Nach einer bereits sehr erfolgreichen Zusammenarbeitsperiode setzen das Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien (CEA) und das Forschungszentrum Jülich (FZJ) ihre Kooperation fort und erweitern sie auf weitere Forschungsbereiche. Mit der Unterzeichnung der Erneuerung des Rahmenabkommens über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen besiegelten François Jacq, der Generaldirektor des CEA, und Prof. Astrid Lambrecht, die Vorsitzende des Verwaltungsrats des FZJ, die Fortsetzung der Kooperation. [CEA]

10.03.2024 | Bewerbungsaufruf für das Stipendium für Nachwuchsforschende Procope-Mobilität

Das Stipendienprogramm Procope-Mobilität fördert die Mobilität von in Deutschland tätigen Nachwuchsforschenden nach Frankreich. Die Bewerber*innenmüssen Promovierende, Postdoktorand*innen oder Nachwuchsforschende (sieben Jahren nach der Verteidigung der Dissertation) sein. Das Stipendium ermöglicht die Finanzierung eines Aufenthalts von maximal drei Monaten. Alle Forschungsbereiche sind förderfähig. Es gibt allerdings einen spezifischen Aufruf für die Mobilitäten innerhalb einer Allianz europäischer Hochschulen und einen spezifischen Aufruf für Spitzentechnologien. Bewerbungsfrist: 10. März 2024. [Wissenschaft Deutschland]

11.03.2024 | Bewerbungsaufruf für den Forcheurs-Preis 2024

Der Forcheurs-Preis, der unter der Schirmherrschaft des Nobelpreisträgers Jean-Marie Lehn organisiert wird, zeichnet vielversprechende deutsch-französische Kooperationen zwischen zwei Nachwuchsforschenden (unter 45 Jahren) in den Bereichen Chemie, Pharmazie und Gesundheit aus. Die mit jeweils 10.000 € dotierten Preise werden an die Forschenden des Gewinnerpaares vergeben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 11. März 2024, die Preisverleihungfindet am 24. Juni 2024 statt. [Wissenschaft Deutschland]

15.03.2024 | Wissenschaftliche Veranstaltungen für Nachwuchsforschende

Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) fördert deutsch-französische Veranstaltungen für Nachwuchsforschende. Zu diesem Zweck veröffentlicht die DFH eine allgemeine sowie zwei spezifische Ausschreibungen: „Europäische Integration: neue Impulse für die ’Europa-Fabrik’“ und „Künstliche Intelligenz und ihre Herausforderungen für unsere Gesellschaft“. Die Ausschreibungen stehen allen Fachrichtungen offen. Die Veranstaltungen sind auf mindestens zwei Tage bis maximal vier Wochen anzulegen. Die Antragstellung erfolgt im Rahmen von drei Förderrunden mit den folgenden Fristen: 15.03.2024, 15.06.2024 und 15.10.2024. [Wissenschaft Deutschland]

 

Forschungs- & Innovationspolitik

12.01.2024 | Sorbonne Université ruft ihren Startkapitalfonds ins Leben

Mit dem Label „universitärer Innovationspol“ (PUI) ist die Sorbonne Université nun als Innovationsführer in der Region Île-de-France anerkannt. Mit diesem Ziel, den Wissenstransfer zu beschleunigen, hat die Sorbonne Université „Sorbonne Venture“ ins Leben gerufen: einen Startkapitalfonds, der Deeptech- und Healthtech-Projekten gewidmet ist. Dieser Fonds soll Start-ups finanzieren, die disruptive Innovationen mit großem Potenzial entwickeln und aus dem Ökosystem der Sorbonne Université hervorgehen. [Sorbonne Université]

16.01.2024  | Die ANR startet das Programm „Chaires industrielles“ 2024

Zu den Aufgaben der Agence nationale de la recherche (ANR) – die staatliche Einrichtung zur Förderung der Wissenschaft und Forschung in Frankreich – gehört es, die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Forschungsakteuren anzuregen. Diese Stimulierung kommt insbesondere im Programm „Chaires industrielles“ (Industrielle Lehrstühle) zum Ausdruck, das der partnerschaftlichen Forschung gewidmet ist und dessen Ausgabe 2024, die für alle Forschungsthemen offen ist, gerade ausgeschrieben wurde. Der Zuschuss der ANR für diese Projektausschreibung liegt zwischen 500 000 € und 1,2 Mio. €, gestaffelt über 4 Jahre. [ANR]

17.01.2024  | 2. Ausgabe des Programms Starthèse

Das Ministerium für Hochschulen und Forschung (MESR) kündigt den Start der 2. Ausgabe von Starthèse an. Es handelt sich um ein nationales Programm, das darauf abzielt, im gesamten Land die Maßnahmen bekannt zu machen, die es jungen Forschenden ermöglichen, sich unternehmerisch zu betätigen, um ihre Kompetenzen und ihre Forschungsarbeit aufzuwerten. Es richtet sich an Doktorandinnen und Doktoranden oder Promovierte, die vor weniger als fünf Jahren promoviert haben, und umfasst alle Formen der Innovation, von Deeptech bis hin zu Geistes- und Sozialwissenschaften. [MESR]

24.01.2024  | Finanzierung der risikoreichen Forschung

Am 24. Januar 2024 fand im Senat eine Anhörung statt, um die Verbindung zwischen den nationalen Forschungsorganisationen (ONR) und France 2030 erneut zu erörtern. An der Anhörung nahmen Antoine Petit, CEO des CNRS, und Didier Samuel, CEO des Inserm, teil. Die Frage der risikoreichen Forschung wurde angesprochen, insbesondere die Frage ihrer Finanzierung durch Programmagenturen, die sich von dem deutschen Modell unterscheidet, das von der SPRIND (Bundesagentur für Sprunginnovationen) getragen wird. Anlässlich dieser Anhörung kündigten CNRS und Inserm an, 40 bzw. 30 Millionen Euro aus dem im Dezember 2023 angekündigten Finanzierungspaket von 150 Millionen Euro für die erste Finanzierungsphase des Programms zu erhalten. [Sénat]

 

Digitale Technologien

10.01.2024 | Intel übernimmt Silicon Mobility

Im Rahmen seiner Strategie „AI Everywhere“ hat Intel das französische Unternehmen Silicon Mobility übernommen, das Ein-Chip-Systeme (SoC) und Software für das Motormanagement von Elektrofahrzeugen und On-Board-Ladesysteme entwickelt. Die Höhe des Kaufpreises wurde nicht bekannt gegeben. Silicon Mobility hat seinen Sitz auf dem Campus Sophia Antipolis in der Nähe von Nizza und hatte sich 2018 Mittel in Höhe von 10 Millionen Euro beschafft. [Sénat]

24.01.2024 | 60 Mio. € für die Mikroelektronik in der Region Auvergne-Rhône-Alpes

Am Donnerstag, den 18. Januar, wurde zwischen der Region Auvergne-Rhône-Alpes und dem CEA ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, um die Region mit hochmodernen F&E-Ausrüstungen für die Mikroelektronikbranche auszustatten. Die Anlagen werden in den Räumlichkeiten des CEA-Leti installiert und sollen den Technologietransfer für Unternehmen der Region wie Soitec oder Aledia, aber auch für innovative KMU wie Injectpower im medizinischen Bereich beschleunigen. Das Programm wird mit 60 Mio. Euro finanziert, wovon die Region Auvergne-Rhône-Alpes die Hälfte übernimmt. [Auvergne-Rhônes-Alpes]

24.01.2024 | Projektaufruf zu Spezifischen Themenbereichen in Künstlicher Intelligenz

Die Agence nationale de la recherche (ANR) hat den Projektaufruf „Thématiques Spécifiques en Intelligence Artificielle“ (TSIA, Spezifische Themenbereiche in Künstlicher Intelligenz) für 2024 gestartet. Dieses Programm ermöglicht die Entwicklung multidisziplinärer Projekte und die Förderung von Forschungskooperationen im Bereich KI in den folgenden zwei spezifischen Themenbereichen: Künstliche Intelligenz für zukünftige Netzwerke und Machine Learning Operations, Software Engineering für Künstliche Intelligenz. [ANR]

29.01.2024 | Start des explorativen PEPR Spin

Das explorative Forschungsprogramm (Programme et équipement prioritaire de recherche – PEPR) SPIN  ist offiziell gestartet. Das Programm wird von CNRS und CEA geleitet und soll innovative Forschung im Bereich der Spintronik unterstützen, die auf die Entwicklung einer sparsameren, agileren und nachhaltigeren digitalen Welt abzielt. Er verfügt über ein Budget von 38,13 Millionen Euro für sechs Jahre. [CNRS]

 

Energie, Klima & Umwelt

24.01.2024 | 16 französische Forschungseinrichtungen unterzeichnen eine Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung

Um Frankreich bis 2050 CO2-neutral zu machen, stehen die nationalen Forschungseinrichtungen an vorderster Front. Das französische Ministerium für Hochschulen und Forschung (MESR) hat einen Klimaplan Biodiversität vorbereitet, um jeden Akteur bei diesem Übergang zu unterstützen. So trägt jede Forschungseinrichtung ihren Teil zu den gemeinsamen Anstrengungen bei, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, die sich unser Land in Bezug auf die Reduzierung des Kohlenstoff-, Energie- und Umweltfußabdrucks gesetzt hat. Diese öffentliche Verpflichtung markiert die Beschleunigung einer Dynamik, die auf der Ebene jeder Einrichtung bereits in Gang gesetzt wurde und die sich im Laufe des Jahres 2024 im Dienste des ökologischen Übergangs verstärken wird. [ANR]

30.01.2024 | 13,2 Mio. Euro für die Markteinführung von kohlenstofffreien Wasserstoff

Im Rahmen von France 2030 wird das Programm H2DEC mit 13,2 Mio. € ausgestattet. Diese zusätzlichen Finanzmittel werden innovative Technologien im Bereich der Produktion, Speicherung und Umwandlung von kohlenstofffreiem Wasserstoff unterstützen. H2DEC wird im gesamten Zeitraum 2023-2027 etwa 65 Projekte in der Frühphase und etwa 30 Projekte in der Reifephase begleiten. Die ausgewählten Projekte können in der Frühphase bis zu 80 000 Euro und in der Reifephase bis zu 300 000 Euro an finanzieller Unterstützung erhalten. [AEF info]

 

Gesundheit & Biowissenschaften

17.01.2024 | Start des Paris Kids Cancer

Wie das Institut Curie am 17. Januar 2024 in seinem sozialen Netzwerk X mitteilte, unterzeichnete es am selben Tag gemeinsam mit dem öffentlichen Krankenhausverbund von Paris AP-HP und dem Institut Gustave Roussy eine Absichtserklärung über eine Forschungspartnerschaft. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurde im Europäischen Krankenhaus Georges Pompidou, das zum AP-HP-Verbund gehört, das Paris Kids Cancer eröffnet – ein neues integriertes Forschungszentrum für Spitzenforschung in der pädiatrischen Onkologie für eine bessere Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern. Dieses an mehreren Orten tätige Zentrum, das vom französischen Krebsforschungsinstitut offiziell anerkannt wurde, „bringt führende Akteure der Region Ile-de-France in den Bereichen Forschung und Gesundheit mit einem gemeinsamen Ziel zusammen: Fortschritte bei der Forschung zu erzielen, um mehr junge Patienten zu heilen“, so das Institut. Die Eröffnung dieses Zentrums bedeutet einen „ersten operativen Schritt hin zu einer stärker integrierten und kooperations fördernden Forschung“ und ermöglicht „die Präsentation integrierter Forschungsprogramme des Paris Kids Cancer, seine Ziele und Ausrichtung“, so das Institut weiter. [AEF info]

18.01.2024 | Die Grenzen des Health Data Hub

Der am 18. Januar 2024 veröffentlichte Bericht der Generalinspektion für soziale Angelegenheiten (Igas) weist trotz der Einrichtung des Health Data Hub in Frankreich auf ein Kooperationsdefizit im Ökosystem für Gesundheitsdaten hin. Obwohl Frankreich über einen umfangreichen Fundus an Gesundheitsdaten verfügt, wird sein Wiederverwendungspotential in einem international wettbewerbsorientierten Umfeld noch nicht hinreichend ausgeschöpft. Im Bericht werden die dafür verantwortlichen Hemmnisse aufgezeigt, wie die verstreuten Datenbanken, ihr heterogener Inhalt, unzureichende Dokumentation und komplexe Verwaltungsvorschriften. Trotz öffentlicher Investitionen und den Anstrengungen des Health Data Hub ist das Ökosystem von fehlender interministerieller Koordination geprägt, wodurch Rückstände im Vergleich zu anderen Ländern entstehen. [AEF info]

24.01.2024 | Impfungen gegen Covid-19 und Menstruationsbeschwerden

Eine am 24. Januar 2024 veröffentlichte französische Studie deutet darauf hin, dass innerhalb von drei Monaten nach der Verabreichung einer mRNA-Impfung gegen Covid-19, wie von Pfizer oder Moderna, ein leicht erhöhtes Risiko für Menstruationsbeschwerden besteht, wie starke Blutungen, die einer stationären Behandlung bedürfen. Die von der Organisation Epi-Phare durchgeführte Studie, an der die Arzneimittelbehörde (ANSM) und die Sozialversicherung beteiligt waren, zeigt ein um 20 % erhöhtes Risiko bei Frauen, die ihre erste Impfdosis erhalten. Nach drei Monaten sinkt das Risiko jedoch wieder, selbst nach der Verabreichung einer späteren Auffrischungsdosis. Diese Studie stützt die von einigen Frauen seit Beginn der Impfkampagnen gemeldeten Bedenken, auch wenn ein Zusammenhang zwischen mRNA-Impfstoffen und Menstruationsbeschwerden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nach wie vor umstritten ist. [Franceinfo]

28.02.2024 | 12 Postdoc-Stipendien für Genomik und Biotechnologien

Das Postdoc-Stipendienprogramm ApogeeBio bietet die Möglichkeit, in einem Forschungsteam von Genopole mitzuarbeiten, einem führenden französischen Biocluster für akademische Forschung und Innovation. Das Biocluster befindet sich in der Stadt Evry, Frankreich, etwa 30 km südlich von Paris. Die interdisziplinäre wissenschaftliche Ausrichtung, die den Stipendiaten offen steht, trägt über die 17 akademischen Labors und 63 Privatunternehmen von Genopole zu mehreren FEI-Bereichen im akademischen und privaten Sektor bei. Die wichtigsten strategischen Bereiche sind Genomik, regenerative Medizin und Biotherapien sowie synthetische und systemische Biologie. Diese werden im Gesundheitswesen und in der Umwelt angewandt und umfassen eine Vielzahl von Disziplinen. Bewerbungsfrist: 28. Februar 2024 [Wissenschaft Frankreich]

 

Redaktion

Forschungs- & Innovationspolitik, digitale Technologien: Samuel Pujade-Renaud

Energie, Umwelt & Klima: Vincent Cambay

Gesundheit & Medizintechnik: Gaël Le Buan-Mania

Forschung & Innovation in Bayern: Yse Massot

Deutsch-französische Zusammenarbeit: Hugo Zusslin