Air Liquide eröffnet große Wasserstoffproduktionsanlage im Ruhrgebiet

Am 17. April 2015 eröffnete Air Liquide seine neue erweiterte Einheit der Dampfreformierung (SMR für „Steam Methane Reformer“ [1]) im Chempark Dormagen bei Köln in Deutschland. Air Liquide hat rund 100 Millionen Euro in diese hochgradig skalierbare Produktionsanlage investiert, die das neue Werk von Bayer MaterialScience, einer der wichtigsten Hersteller von Polymeren, mit TDI (Toluol-2,4-diisocyanat [2]) versorgen soll.

 

Diese neue SMR-Anlage, die von Air Liquide gebaut und betrieben wird, verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 22.000 Tonnen an Wasserstoff [3] und 120 000 Tonnen an Kohlenmonoxid. Gemäß den Bedingungen des im Jahr 2012 unterzeichneten langfristigen Vertrags stellt Air Liquide Bayer MaterialScience große Mengen an Kohlenmonoxid und Wasserstoff zur Verfügung und unterstützt dadurch das Ziel seines Kunden, den Standort zum größten europäischen TDI-Produzenten zu machen. Diese Chemikalie wird bei der Herstellung von Polyurethan-Weichschaumstoffen verwendet, die wiederum als Grundsubstanz zur Herstellung vieler Alltagsgegenstände wie Matratzen, Autositze oder Möbel zum Einsatz kommt.

 

Die Anlage wurde vom Engineering&Construction-Team von Air Liquide entworfen und ist mit fortschrittlichen Technologien ausgestattet, um so ein Höchstmaß an Effizienz, Flexibilität und Sicherheit zu gewährleisten und eine Steigerung der Produktionskapazität zu erzielen. Zudem ist sie mit dem 600 km langen Rohrleitungssystem von Air Liquide im Rhein-Ruhr-Gebiet verbunden, wodurch das Unternehmen auch andere Kunden mit Wasserstoff versorgen kann.

 

Dieser erste Großauftrag in Deutschland sowie die Technologiekooperation mit Bayer ermöglicht es Air Liquide langfristige Partnerschaften mit deutschen Kunden aufzubauen und das Wasserstoffversorgungsnetz zu erweitern. Deutschland gehört mit rund 600 Millionen Euro an Industrieinvestitionen in den letzten 5 Jahren für Air Liquide zu den Schlüsselländern in Europa.

 

[1] Durch die Dampfreformierung von Erdgas produziert der SMR Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Dampfreformierung (im technischen Sprachgebrauch auch Dampfreforming, englisch Steam Reforming) ist ein Verfahren zur Herstellung von Synthesegas, einer Mischung von Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff aus kohlenstoffhaltigen Energieträgern wie Erdgas, Leichtbenzin, Methanol, Biogas oder Biomasse.

 

[2] Toluol-2,4-diisocyanat ist eines der wichtigsten Isocyanate und ein wichtiges Zwischenprodukt der Kunststoffindustrie. TDI ist eine ideale Ausgangssubstanz für Polyadditionsreaktionen und wurde von Otto Bayer und seinen Mitarbeitern in Leverkusen als aussichtsreiches Produkt für die Herstellung von Schaumstoffen (Polyurethanen) eingestuft.

[3] Oder 25 000 Nm³ pro Stunde

 

 

Kontakte:

CHEMPARK:

Benjamin Schütz, Tel.: 0214/ 30-57832 oder 0175/ 30-57832, E-Mail: benjamin.schuetz@currenta.de

 

Air Liquide:

Andrea Feige, Tel.: 0211/ 6699264, E-Mail: andrea.feige@airliquide.com

 

 

Quelle: „Air Liquide démarre une unité de production d’hydrogène de grande taille en Allemagne“, Pressemitteilung von Air Liquide, 17.04.2015 –

http://www.airliquide.com/fr/air-liquide-demarre-une-unite-de-production-d-hydrogene-de-grande-taille-en-allemagne.html

 

Redakteurin: Daniela Niethammer, daniela.niethammer@diplomatie.gouv.fr